Weil einige kein Facebook und kein Instagram haben, stellen wir hier unsere Berichte für euch ein.
Weil wir hier kaum Internet haben, können wir aber leider noch keine Fotos zeigen. Jeder Menge Fotos findet ihr dort:
So einige Sprüche begleiten mich die letzten Jahre. Sie sind allesamt zu Lebensmottos geworden. Nur um mal einige zu nennen:
"Nicht wollen - MACHEN!" 💪🏻👊🏻
"Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben 🏔 🧗♂️🏂💪🏻"
"Into the mountains i go too loose my mind and find my soul"
All diese Sprüche werden in den kommenden Wochen einen noch höheren Stellenwert bekommen. Denn es gibt ein neues Ziel...
Ein Ziel - so hoch, wie nie zuvor❗️
Es dauert nun nicht mehr soooo endlos lange. Die Aufregung und die Lust endlich aufzubrechen steigern sich ins Unermessliche... das #TeamKletterkirche startet in Kürze das Abenteuer Nepal 2023.
Und ihr könnt alle mitkommen!
Ich werde euch hier mit auf unsere Reise nehmen:
...nach Nepal
...in den Himalaya
...auf das Dach der Welt
...auf Augenhöhe mit dem König der Berge [dem Mount Everest]
...auf einen 20-tägigen 3-Pässe-Trek
...entlang einer anspruchsvollen Hochtour bis ins EBC (Everest-Basecamp)
...bei dem großen Ziel - der Gipfelbesteigung des Island Peak (6189m)
Am Ende werden wir eine Wegstrecke von etwa 150km zurückgelegt haben und dabei unfassbare 10300 Höhenmeter bergauf und bergab überwunden haben❗️Die reine Gehzeit, also ohne Pausen während der Etappen, beläuft sich am Ende auf schätzungsweise 110 Stunden 🤙🏻
Wenn ich jetzt diese durchaus heftigen Zahlen aufschreibe, fällt mir ein weiterer Spruch ein, der uns auch sicherlich auf dieser unfassbar intensiven Reisen begleiten wird:
Das Streben und die Leidensfähigkeit des Menschen sind höher als jeder Gipfel!
Wann immer Internet verfügbar ist, gibt es ein Lebenszeichen 😉
Es wird, soweit möglich, einen täglichen Ausblick auf den bevorstehenden Tag geben. Am Ende eines jeden Tages gibt's dann hoffentlich informative, spannend bis packende, mitreißende und einfach nur schöne Geschichten und bildreiche Impressionen.
Auf eure Kommentare, Fragen, Grüße und Reaktionen freuen wir uns sehr 😉
Es geht los❗️🚶♂️🧗♂️🏔🇳🇵
Die vermutlich aufregendste Reise und das größte Abenteuer meines Lebens beginnt... JETZT ❗️
Mottos für diese Tour:
"Ein Ziel... so hoch, wie nie zuvor❗️"
"Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben 🚶♂️🧗♂️🏔 💪🏻"
"Into the mountains i go too loose my mind and find my soul"
Nepal 2023 – Das Warten hat ein Ende und nun geht es endlich los❗️Die Reise bis an die Spitze der Welt beginnt 😊 entlang der höchsten Pässe unserer 🌎
Das Khumbu-Tal wartet auf das #TeamKletterkirche 🚶♂️🧗♂️🏔⛺️🇳🇵
14 Achtausender gibt es auf der Erde. Allesamt befinden sich im asiatischen Raum. Allein 8 der höchsten 10 Berge der Welt findet man in Nepal 🇳🇵 4 der 6 höchsten Berge der Welt befinden sich hier im Khumbu. Außerdem gibt es in Nepal 36 Gipfel, die höher sind als 7000m. Viele davon werden wir zu Gesicht bekommen 🥰
Reiseverlauf:
- Abflug: Düsseldorf 6 von 9 Teilnehmern fliegen hier ab
- Zwischenstopp: Istanbul
- Ankunft: Kathmandu
- 20 Tage Hochtour im Himalaya
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Tag 1: Ankunft in Kathmandu
Namaste Kathmandu, namaste Nepal
Wir landen um 06.30 Uhr und haben sogar die Verspätung wieder rausgeholt.
Auf dem Anflug auf den Flughafen können wir erste Berge sehen. Die Gebirgskette um die Annapurna ist in weiter Ferne zu erkennen. Bei der Landung, die unmittelbar neben Wohnhäusern ausführt, kann man die bunten Häuser der Stadt sehen.
Am Flughafen läuft alles wie am Schnürchen. Erst das Visum gegen 50 Dollar in Empfang genommen und dann Dollar in Nepalesische Rupien getauscht. Den Dollar will man irgendwie nicht haben und man hat mehrfach nach Euro gefragt... aber erst müssen die Dollars weg. Für 500 Dollar gibt es dann 63.300 Nepalesische Rupien.
Richtung Ausgang gibt's dann günstige Internet Daten-Karten. 25 GB für 9,50 $... zack, gekauft.
Vor dem Flughafen warten schon unsere Abholer, die uns nach kurzem Beladen des Kleinbusses zum Hotel von heute bringen. Hier treffen wir auch auf die noch fehlenden Teilnehmer.
Im "The Malla Hotel" werden wir mit typisch nepalesischem Schal und Kaltgetränk empfangen und direkt zum Breafing geladen.
Es folgt die Begrüßung und Einführung in die Tour und Bezug der Zimmer.
Die Gruppe ist seit dem Flughafen nun komplett. Das Wetter ist jetzt richtig schön sonnig und warm. Darum beschließen wir im Garten gemeinsam etwas zu trinken. So unterhopft hält da ja auch keiner aus... 🤣
Wir treffen uns nach einer kurzen Pause zu einem Spaziergang durch Kathmandu in Richtung Altstadt und Touristenviertel Thamel, was nur knapp 350m vom Hotel entfernt ist (Shoppen und Speisen).
Kathmandu wurde am 25.04.2015 von einem schweren Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 Mw (Momenten-Magnituden-Skalao. Einen Tag später erschütterte ein zweites Beben mit 6,7Mw dir Region. Bis Mitte Juni gab es unzählige weitere Nachbeben mit insgesamt 9000 geborgenen Toten 😳😓 es ist wohl so, dass große Erdbeben etwa alle 10 Jahre hier stattfinden. Sollte das stimmen, sind wir in diesem Jahr safe 🤞🏻🤞🏻
Auf dem Rückweg zum Hotel schauen wir noch bei einer "Kletterhalle" vorbei. Vielseitig gehen wir hier morgen nochmal an die Wand, bevor wir um 12 Uhr mit dem Bus auf eine spannende Busfahrt aufbrechen... dafür haben wir unsere duffelbags und Rucksäcke neu packen müssen und gnadenlos alles rausgeworfen, was nicht unbedingt mit muss.
Um 19:00 Uhr treffen sich alle, um gemeinsam zu Abend zu essen. Von langer Dauer wird es aber nicht. Denn alle sind völlig. Der Flug ging ja vor mittlerweile 36 Stunden...
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 4 Stunden 13 (mit Pausen)
Strecke: 7,9 km
HM: heute kaum der Rede wert...(Aufstieg) | (Abstieg)
Übernachtung: Kathmandu, The Malla Hotel
Übernachtungshöhe: 1300m
Temperatur: wechselnd Regen und Sonne bei 14 bis 22 Grad
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Tag 2: Fahrt nach Mulkot
Heute brechen wir auf in den Khumbu.
Aber erst frühstücken und danach fix noch einmal in die laute, schmutzige Stadt. Wasser für den Tag kaufen. Das Wasser aus der Leitung, so rat man uns, sollten wir nicht trinken und nicht einmal zum Zähne putzen nutzen..
Außerdem gehen wir noch einmal zur Kletterhalle ein paar Fotos machen. Selbst gehen wir doch nicht mehr in die Wand.
Unser Abenteuer für heute kann schließlich um kurz nach 12 Uhr endlich starten 🤩
Die Fahrt nach Mulkot wird schon Abenteuer genug sein. Auf Pisten geht es auf die nur 100km Strecke, für die man etwa 4 Stunden braucht... 😳 Normalerweise...
Aber nicht heute. Es ist maximal voll und so quälen wir uns durch den Stau in Kathmandu, bis man überhaupt mal auf Geschwindigkeit kommt.
Auf dem Weg halten wir in eine Momo Factory, um zu Mittag zu essen. Bis hierher haben wir bereits 3 Stunden gebraucht 😱
Wir zahlen 1400 Rupien (knapp 9:50 €) für 1 Portion Nudeln, 10 Momos, 1 Cola, 1 riesiges Bier, 1 Milchkaffee und 1 Banane Lassy... das ist mega günstig
In der Momo Factory konnte ich mich in den Fernseher hacken 🤣🤣🤣 Und was hab ich dann gemacht? Richtig... deutsche Musik gespielt 🤣 Apache und Lindenberg mit Komet ☄️ und dann noch auf maximale Lautstärke 🤣 Da lief eh was total Doofes 😉 die Mitarbeiter haben nicht verstanden, was da gerade passiert. Und können mit ihren Fernbedienungen nichts mehr ändern 🤣🤣🤣
Unser Guide meint, dass wir jetzt noch knapp 3 Stunden brauchen 🤯 what❓️
Die kleine Ortschaft Mulkot liegt direkt am rauschenden Sunkosi-Fluss, der auf dem tibetischen Hochland nördlich des Himalaya Hauptkammes entspringt.
In Mulkot treffen wir aber nicht ein. Wir fahren an den Ort vorbei und steuern auf Ramechap zu. Geht es doch schon heute zum Flughafen.🤔❓️
Nicht ganz, aber näher ran. Um 18:10 Uhr treffen wir in "Khurkot Bazar" ein und damit deutlich näher am Flughafen. Morgen sind es dann nur noch 17km und knapp 45 Minuten 👍🏻
Wir checken erst ein in der "sunrise hotel & lodge" und gehen kurz einmal runter zum Fluss. Um 19 Uhr treffen wir uns zum Essen und zum breafing für den morgigen Tag. Morgen werden wir sehr früh aufbrechen. Um 3 geht der Wecker, damit wir um 4 Uhr abfahren können 😴
Schnell wird klar, dass wir heute wieder umpacken müssen. Denn die Fluggesellschaften nehmen pro Person nur 15 Kilo Gepäck mit. Auch wenn das Extragepäck zusätzlich angemeldet und bezahlt ist❗️Rucksack und Duffelbag dürfen zusammen nur 15 Kilo wiegen. Anderenfalls wird es bei vollem Flieger oder bei Erreichen der Gewichtsgrenze einfach nicht befördert und vielleicht bei einem der nächsten Flüge oder am nächsten Tag befördert... 🤢🤬 was bedeuten würde, dass wir ohne Material waren und in Lukla erst einmal einkaufen müssten und erhebliche Mehrkosten haben...
Daher gehen wir alle nach dem Essen direkt auf's Zimmer, um die Rucksäcke und Duffel neu zu packen. Alles, was geht, muss in die Jackentaschen. Alles❗️Vom Schokoriegel bis zum Socken... alles❗️
Ich halte das für den totalen Schwachsinn und für eine Masche, um mehr Personen in die Flieger zu bekommen und mehr Geld zu verdienen. Aus Angst ohne Material dazustehen sieht man beim Abflug aus wie ein Michelinmännchen.
Die wichtigsten Aussagen im breafing:
1.
Ab morgen, wenn der zweite Guide und unsere 5 Porter dazustoßen, werden wir wie eine Familie sein. Jeder ist für den anderen da. Jeder hilft jedem... ein schöner Gedanke und bei der Chemie wird das auch nicht schwer sein 😊
2.
Die meisten kommen hierher, um zu schauen. Mein Rat: Geh langsam und fühle!
Und genau das soll es sein, eine Reise für Geist und Seele. Ihr wisst schon, eines meiner Mottos:
into the mountains i go to loose my mind and find my soul
Resümee des Tages:
Lange und dennoch lustige Anfahrt mit leckeren Essen und etwas Stress am Abend
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: wenig über den Tag verteilt
Strecke: etwa 10 km
HM: (Aufstieg) | (Abstieg)
Übernachtung: Khurkot Bazar, Sunrise Hotel & Lodge
Übernachtungshöhe: 478m
Temperatur: zwischen 9 und 20 Grad
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Tag 3:
Flug ins Everest-Gebiet
Heute geht der Wecker um 3 Uhr. Denn es geht am frühen Morgen los zum Airport von Ramechap. Um 4 Uhr fahren wir los und brauchen für die knapp 35km eine gute Stunde. Kurz nach 5 sind wir am Airport Ramechap.
Von dort wird es mit einer Propellermaschine entlang des Himalaya ins Everest-Gebiet gehen. Hoffentlich mit all unserem Gepäck 🤞🏻🤞🏻
Genauer gesagt geht es nach Lukla und seinen berüchtigten Tenzing-Hillary-Airport 😱🫨
Aber erst müssen wir noch warten. Hier stehen hunderte Trekker, die darauf warten fliegen zu dürfen. Gestern sind wetterbedingt 8 Maschinen ausgefallen. Diese werden heute bevorzugt abgefertigt.
Kurz nach 6 geht es los. Die ersten 10 Maschinen heben ab. Damber, unser Guide, hofft darauf, dass wir in der nächsten Rutsche mit dabei sind 🤞🏻🤞🏻
Der Flug nach Lukla bietet einen atemberaubenden Blick auf den Himalaya und gibt einen ersten Einblick in das zerklüftete Gelände, was wir vor uns haben werden 🥰
Der Airport Lukla gilt als der gefährlichste Flughäfen der Welt. Hier wird auf Sicht geflogen. Also nur dann, wenn die Piloten genug sehen können. Daher verschieben sich die Abflugzeiten oft erheblich. Sollte ein Sichtflug nicht möglich sein, werden wir wohl auf einem Hubschrauber umschwenken müssen, um die Reise nicht zu gefährden...
Die Landebahn ist kurz, nur 527m lang. Links und rechts in Berge eingebettet. Sie geht bergauf und hat zwischen Beginn und Ende der Landebahn einen Höhenunterschied von 60m. Positiv für's Bremsen bei der Landung und für's schneller Geschwindigkeit aufnehmen beim Abflug...
Befindet man sich im Landeanflug, dann gibt es kein Zurück mehr, weil sie an einem Berg endet... dafür ist auf den Rückflug der Start einfacher. Am Ende der Start-/Landebahn wartet kein Berg... geht es 600m steil hinab. Zum Vergleich. Die Landebahn des Flughafen Düsseldorf ist 3000m lang, die kürzeste auf der Karibikinsel Saba misst 400m.
Nach der Landung gehen wir erst einmal in das teahouse "Everest Bazar" und trinken gemeinsam einen Tee. Unser zweiter Guide (Maila) ist nun auch mit dabei. Wir müssen nun dringend unsere Rucksäcke und Duffelbags neu packen und uns Michelinmännchen trekkingtauglich machen 🤣 4 Porter übernehmen unsere Duffelbags.
Und dann geht es endlich um 09.30 Uhr zu Fuß los. Wir nähern uns am "Ortsausgang" einem schmuckvollem Tor, dem 'Pasang Lhamu Gate' und damit dem offiziellen Start des Everest-Trail.
"Pasang Lhamu Sherpa" war die erste nepalesische Frau, die auf dem Mount Everest war.
Um 11:45 Uhr kehren wir im Everest Restaurant und Lodge zum Mittagessen ein. Kräftig gestärkt geht es auf den restlichen Teil der heutigen Tour. Wir werden ca 2,5 bis 3 Stunden brauchen, bis wir an unserer Lodge für heute kommen.
Der Weg dorthin ist teilweise sehr steil. Dafür jedoch komfortabel ausgebaut. Kurz nach 16 Uhr sind wir endlich da. Dambar, unser Guide, erklärt uns ein paar Sachen zur Lodge und wir verabreden uns zum Essen für 18.30 Uhr. Heute können wir den Luxus einer heißen Dusche genießen. Das wird ab morgen nicht mehr allzu oft vorkommen.
Bis zum Essen geht's auf die Zimmer. Duschen und das Chaos in unseren Rucksäcken und Duffelbags beseitigen. Rund eine halbe bis dreiviertel Stunde, später ist endlich wieder alles organisiert und aufgeräumt. So kann es morgen sortiert auf den Trek nach Namche Bazar gehen.
Resümee des Tages:
Schöner erster Tag zum Eingewöhnen. Aber durchaus auch mal steil und anstrengend Wir hatten richtig Glück, dass wir so früh fliegen konnten. Das Wetter war gut. Hier und da bewölkt, aber zum Glück trocken.
Zur Gruppe bleibt wieder nur festzustellen, dass wir gut zusammen passen und auch in punkto Leistungsfähigkeit keine Ausreißer festzustellen sind 👍🏻
Zum Abendessen bekommen wir ein herrliches Menü gereicht. Wir starten mit salzigen Popcorn. Eigentlich mag ich nur süßes aber scheinbar möchte der Körper Salz 🤣 dann wird eine leckere Gemüsesuppe gereicht und anschließend Nudeln mit bunten Gemüse und Käse. Hmjam, hmjam 🤩
Gestern habe ich schon komisch geschaut, weil man immer wieder nachgelegt hat. Auch heute ist es wieder so. Emsig wird immer wieder neu aufgefüllt. Ich könnte platzen 😊😉 und dann kommt auch noch Nachtisch. Frittierter Apfel mit Zimt, dazu ein leckerer Tee 😊
Zu guter Letzt noch ein briefing zur morgigen Tour und ganz besonders zur Gefahr "Höhenkrankheit".
Bedeutet um 06:00 Uhr aufstehen, 06:30 Frühstück und um 07:30 geht's auf den Trek nach Namche Bazar.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 5:48 Stunden
Strecke: 14,64 km
HM: 677m (Aufstieg) | 740m (Abstieg)
Übernachtung: Monjo Guesthouse
Übernachtungshöhe: 2885m
Temperatur: 10 bis 23 Grad
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Tag 4
Monjo nach Namche Bazar
05:50 Uhr, der Wecker klingelt... aber ich bin schon 15 min vorher wach geworden 🤷♂️ geschlafen wurde zwar schon in warmer Merino Wäsche mit Mütze und "cosyshoes". So war es unter der Decke ohne Schlafsack kuschelig warm. Immerhin sind es jetzt im Zimmer schon 11 Grad.
Heute geht es nach dem Frühstück nach Namche Bazar. Namche ist die Hauptstadt der Sherpas / des Khumbu-Gebietes und "gateway to everest" 😍
Auf dem Weg dorthin, entlang des rauschenden Dudh Koshi (Milch-Fluss) erreichen wir den Sagarmatha-Nationalpark. Der Mount Everest, der auf Nepali Sargamatha heißt, gibt diesem den Namen (also Everest-Nationalpark).
Bei der Vorbereitung auf den Everest-Trek haben wir unzählige Videos geschaut und von einer phantastischen Bäckerei in Namche erfahren, die den besten Schokokuchen machen soll... es ist eine deutsche Bäckerei, die Hermanns Bakery heißen soll. Ob wir sie finden werden❓️
Auf dem Weg nach Namche Bazar erreichen wir die Hillary-Bridge, die längste von unzähligen Hängebrücken der Region. Die Suspension-Bridge, wie die Hängebrücken ab jetzt heißen, ist 140m lang und 125m hoch. Hier fließen der Dudh Koshi und der Bothe Koshi zusammen.
In Namche treffen wir um 11:15 Uhr ein. Ich bin total geflasht von der bunten, für mich wunderschönen Stadt. Um einen Fels herum und ein paar Gassen weiter treffen wir in der Lodge (Namche Hotel), in der wir für die nächsten zwei Nächte zu Gast sein werden, ein. Jetzt gibt's Mittagessen und danach noch eine Akklimatisations-Tour, die uns etwas höher bringt (3494m).
Nach dem Essen beziehen wir unsere Zimmer und treffen uns eine Stunde später für den Akklimatisations-Spaziergang. Wir gehen rauf zur Namche Monastery und erfahren etwas Geschichtliches. Zum Abschluss noch ein Foto mit dem Lama 😊
Es geht im Kreis um den Ort und dann wieder hinunter Richtung Hotel. Unten angekommen haben wir Zeit zur freien Verfügung. Ich frage Damber nach der deutschen Bäckerei und was soll ich sagen... wo ist sie? Direkt neben unserer Lodge 🤣
Das müssen wir uns ansehen. Alle, die dabei sind, bestellen sich eine Leckerei. Ich habe schon viel von dem Schokokuchen gehört, der angeblich der beste der Welt sein soll, wenn man einem Australier glauben mag, der bei Youtube davon schwärmt.
Ich probiere also den Schokokuchen mit 🍌 und was soll ich sagen❓️ himmlisch, mega, super lecker 😍
Heute schließe ich schon nach diesem Informationen mein Tagebuch, um heute Abend direkt schlafen zu können.
Resümee des Tages:
In mein Resümee für heute möchte ich mal etwas über Emotionen schreiben. Ich habe diese Reise Ende August des letzten Jahres gebucht und seitdem bestimmt 200 Stunden Videos geschaut, mir Spaziergänge in Kathmandu und während des Treks zusammengebastelt, Infos zusammengetragen und aufgeschrieben, neues Material gekauft, optimiert und gefiebert. Seit Monaten wartete ich voller Sehnsucht darauf endlich aufzubrechen. Raus aus dem Hamsterrad, raus aus der Schnelllebigkeit und hinein ins Abenteuer.
Ich wiederhole mich:
"Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben 🏔 🧗♂️🏂💪🏻"
"Into the mountains i go too loose my mind and find my soul"
Und daher erwische ich mich immer wieder seit Beginn der Reise und besonders auf dem Trek, wenn wir neuralgische Punkte erreichen, dass ich emotional reagiere. Ich bekomme feuchte Augen und muss mich arg zusammenreißen, dass mir keine Krokodilstränen durchs Gesicht laufen. Vor Zufriedenheit, vor Glück 😍
Und das sind teilweise Kleinigkeiten, die der Leser vielleicht nicht nachvollziehen kann. Wenn unser Guide vorgestern z.B. sagt
"Ab morgen, wenn der zweite Guide und unsere 5 Porter dazustoßen, werden wir wie eine Familie sein. Jeder ist für den anderen da. Jeder hilft jedem... ein schöner Gedanke und bei der Chemie wird das auch nicht schwer sein 😊
Die meisten kommen hierher, um zu schauen. Mein Rat: Geh langsam und fühle!"
...und schon wieder ist es soweit... ❤️🔥
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 5:32 Stunden
Strecke: 11,22 km
HM: 911(Aufstieg) | 327(Abstieg)
Übernachtung: Namche Bazar, Hotel Namche
Übernachtungshöhe: 3450m
Temperatur: 4 Grad morgens in Monjo über Tag auf dem Trek ca 12 Grad
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Tag 5: Akklimatisations-Tour: Namche Bazar (3440m) - Everest View Hotel - Khumjung - Khunde - Namche Bazar
Namche Bazar - 05.50 Uhr - so kalt war es gar nicht im Zimmer heute Nacht... 😁😉 das Thermometer zeigt beim Aufstehen 9 Grad
In Namche bleiben wir zwei Nächte. Zur besseren Akklimatisation, also für die Höhenanpassung. In diesen Höhen, darf man nicht zu schnell aufsteigen☝🏻 je höher man kommt, desto geringer werden der Luftdruck und der Sauerstoffgehalt. Zu schnelles Aufsteigen kann hier zur Höhenkrankheit führen, die tödlich enden kann. Für Menschen aus dem Flachland können Anzeichen der Höhenkrankheit bereits ab einer Höhe von 2500m auftreten.
Daher ist in dieser Höhe viel trinken angesagt. Ca 4l Wasser oder Tee am Tag! Denn dann wird das Blut flüssiger und transportiert mehr Sauerstoff in den Körper.
Zur besseren Akklimatisation steigen wir außerdem im Umkreis der Lodge über Tag etwas höher auf und danach zum Übernachten wieder ab.
Das macht den Schlaf komfortabler und den weiteren Weg hinauf in höhere Höhen einfacher.
So geht's daher zur großen Sherpa-Siedlung Khumjung-Kunde. Aber vorher gehen wir zunächst zur Statue zum Gedenken an Tenzing Nor***** Sherpa, der zusammen mit Edmund Hillary am 29.05.1953 offiziell als erster am Gipfel des Mount Everest war.
Die Wanderung ist ein Rundkurs über 4000m mit Blick auf Everest, Lhotse und auf meinen absoluten Lieblingsberg Ama Dablam.
Ostwärts geht es Richtung Khumjung zum Everest View Hotel, von dort runter nach Khumjung (Cafe) und von dort zur Gompa von Khumjung (altehrwürdiges Kloster, Gompa = Tempel/Kloster).
Immer wieder schauen wir auf Everest, Lotse, Thamserku und auf meinen absoluten Lieblingsberg, die Ama Dablam.
Wir kehren in Khumjung in der Everest Bakery ein und genießen auf 3790m Höhe mit Blick auf Ama Dablam Milktea, Pizza und Thukla with Buff (ein Sherpa-Essen).
Nach einem leckeren und günstigen Essen geht es weiter
2x Espresso, 1x Milktea, 1x Cola, 1x Champion-Pizza 1xThupka Beef (Nudelsuppe mit Beef) für 2450 Rupien (17 €)
Nach dem Essen geht es zur Gompa (Khumjung-Kloster). Wir zahlen 300 Rupien Eintritt für die Gompa. Dafür sieht man aber hier den angeblichen Yeti Skalp... 😊
Danach geht es in den Nachbarort Kunde zum Kunde Hospital. Das Krankenhaus ist aber nur für die einheimische Bevölkerung. Leider hat es mittwochs geschlossen, so dass wir es uns nicht näher ansehen können. Dabei fällt uns auf, dass wir das Zeitgefühl schon verloren haben. Ich hätte jetzt nicht direkt sagen können, was wir für einen Wochentag haben... 😁
Auch wenn das Krankenhaus geschlossen hat. Damber weiß einfach alle und erzählt uns einiges.
Dann machen wir uns auf den Rückweg nach Namche Bazar. Wir gehen durch die Stadt Thame und kommen am Ortsausgang an einer Yak-Zucht vorbei. Kurze Zeit später am alten Flughafen von Syangboche, der eigentlich nur eine Graspiste ist. Hier landen nur noch Hubschrauber mit Material. Um 15:20 Uhr sind wir zurück an unserer Lodge. Unsere Wanderung führte uns heute auf 3918m❗️
Wir verabreden uns für viertel nach 4 und gehen dann wieder in die Hermann's Bakery... lecker Schokokuchen essen 😍
Danach gehe ich noch eine kleine Runde durch den Ort, um dann zeitig zum Abendessen parat zu sein. Heute schon eine halbe Stunde früher um 18.30 Uhr
Nach dem Abendessen ist Packen angesagt. Denn morgen brechen wir schon früh auf und folgen weiter dem 3-Passes-Trek 😍
Resümee des Tages:
Schöner, manchmal anstrengender, Aufstieg von 3440 auf 3819m. Das dürfte ein guter Schritt für die Akklimatisation gewesen sein, die wir unbedingt benötigen. Denn schon bald sind wir auf 4000... 5000... 6000m. Wir haben heute bei schönstem Wetter atemberaubende Ausblicke auf die Riesen im Khumbu erhalten. Das macht Lust auf mehr, viel mehr ❤️🔥
... und ich weiß von meinen "Aufklärungen" da kommt noch richtig schönes und anstrengenderes...
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 6:59 Stunden
Strecke: 12,44 km
HM: 785 (Aufstieg) | 835 (Abstieg)
Übernachtung: Namche Bazar, Hotel Namche
Übernachtungshöhe: 3450m
Temperatur: morgens 9 Grad, über Tag bis gefühlt 25 Grad in der Sonne
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Tag 6: Namche Bazar nach Thame
Der Bericht kommt verspätet, weil wir in Thame kein Netz und damit kein Internet haben. Auch die Einheimischen nicht, weil eine Richtantenne defekt ist und erst ausgetauscht werden muss 🤯
Aber nun zum Bericht 😉
Heute klingelt der Wecker erst um 06:15 Uhr. Da es heute nicht allzu weit und lang geht, gibt es erst um 07:00 Uhr Frühstück 😊 Abmarsch ist um 08:00 Uhr. Es bleibt also noch ausreichend Zeit den Rest zu packen und sich zu organisieren 😊
Entlang des Bhote Kosi geht es in Richtung Thame, wo auch unser nächstes Nachtlager sein wird. Wir erblicken den ganzen Tag mächtige 6000er und machen einige hundert Höhenmeter rauf, wie runter. Und das bei herrlicher Sonne 🌞 um halb 11 machen wir eine kleine Trinkpause mit Blick auf die Berge. Thamserku sticht besonders heraus.
Seit kurz hinter Namche folgt uns ein schwarzer Hund und weicht uns nicht von der Seite. Daher geben wir ihm einen Namen. Zur Wahl standen Reinhold und Yeti. Yeti hat das Rennen gemacht.
Wir überqueren eine niegelnagelneue Hängebrücke, die 8., um dann noch einmal steil bergan aufzusteigen. Wir erreichen schließlich Thame und unsere Lodge um kurz vor 13 Uhr.
Wir genießen die tolle Aussicht und trinken dabei einen Milktea.
Maila verteilt die Zimmerschlüssel. Ich kann es nicht erwarten und muss schauen, aus welchem Fenster wir heute schauen dürfen. Und es ich sehe ist atemberaubend. Wir schauen direkt aus dem Bett auf ein Bergpanorama und den Thamserku ❤️
Bis das Essen fertig ist dauert es eine halbe Stunde. Also beziehen wir in der Zwischenzeit die Zimmer und waschen ein paar Sachen durch.
Ich habe gerade gar nicht so richtig Appetit oder Hunger und esse nur ein paar Cheese-Kartoffeln. Ein Milktea geht aber noch.
Um 15 Uhr brechen wir gut mit Sonnenschutz eingecremt auf eine Akklimatisations-Tour auf, die uns zum Kloster über Thame bis auf 3960m führen wird. Mit dabei isso wieder Yeti 🐕, der noch 30 Minuten mitläuft, bis er keine Lust mehr hat und es sich an einer Stupa gemütlich macht. Ein Stück weiter stoßen wir auf eine Gabelung. Hier entlang ziehen gelegentlich vom nördlichen Nangpa La (Pass, 5719m) Yak Karawanen, die aus Tibet kommen. Ich hoffe sehr, dass wir das Glück haben werden eine dieser Karawanen zu sehen.
Vor dem Main-Tempel treffen wir in einem Holzgebäude auf 4 junge Jungs, die Unterricht bei einem Lehrer haben. In einem weiteren Raum beten 4 Mönche. Ein 12-jähriger Junge darunter, so erklärt uns Damber, sei reinkarnierter Lama. Gegen eine kleine Spende werden wir in der laufenden Zeremonie mit Auflegen eines heiligen Holzes auf den Kopf gesegnet.
Wir steigen noch bis 3970m zum Haupttempel auf und schauen ihn uns von innen an. Der Tempel stammt aus dem Jahre 1666. Beim Verlassen des Tempels ist man euphorisch und fragt, ob wir die 4000 noch knacken wollen❓️ ja, wir wollen... alle❗️
Also steigen wir noch etwas auf bis auf 4054m. Es ist mittlerweile 16:40 Uhr, die Sonne schon seit gut einer halben Stunde hinter einem Berg verschwunden und wollen ziehen auf. Aber hier gehen zumindest ein paar Nachrichten ein. Damber ruft jedoch zum Abstieg und wir können unsere Nachrichten und kleinen Videos nicht absetzen. Die können morgen dann irgendwann 🤣
Wir steigen ab zur Lodge, machen aber noch einen kurzen Abstecher hinter unsere Lodge. Hier ist ein kleiner Stall. Damber erzählt uns, dass hier das Haus von Tenzing Nor***** Sherpa stand. Ihr wisst schon, dem ersten Menschen neben Edmund Hillary, der auf dem Mount Everest war. Das Haus wurde bei einem verheerenden Erdbeben 2015 zerstört. Heute steht hier ein Stall.
Nun aber ab auf's Zimmer. Etwas ausruhen. Mit Daunenjacke und cosyshoes unter der Decke schlummern. Um 18.30 gibt es Abendessen.
Höhe (und damit Luftdruck und Sauerstoffgehalt), Kälte und Anstrengung haben heute alle ziemlich müde gemacht. Daher verabschieden sich alle zum Schlafen und damit zum Kraft tanken.
Wir stellen also die Kleidung für mitgenommen nach Empfehlung zusammen und packen die Tagesrucksäcke entsprechend. Die Zähne putze ich mir dann im Bett liegend, um die Decke anzuwärmen. Wir, das Team Kletterkirche, verzichten heute noch auf dem Schlafsack. Einige andere schlafen schon seit Tagen darin. Für uns haben die Decken der Lodges und Merinounterwäsche, Merinomütze und die warmen cosyshoes bisher gereicht. Am Abend beschlagen die Scheiben von innen, dass gibt bestimmt schöne Eisblumen 🧊🥶💐
Wir werden die nächsten Tage etwas anders gestalten und vom Masterplan abweichen. Unser Guide ist einfach mega und will uns optimal für das große Abenteuer, der Besteigung des Imja Tse, also des Island Peak, vorbereiten. Und daher werden wir die kommenden Tage zur besseren Akklimatisation und zum Kraft tanken nutzen. Wie das genau wird, berichte ich dann morgen. Oder dann, wenn es wieder Internet gibt 😉
Resümee des Tages:
Schöner Trekkingtag mit atemberaubenden Ausblicken und einigen abhören Pausen zwischendurch. Nach dem Mittagessen liegen mir blöderweise die Kartoffeln schwer im Magen und so wird der Anstieg über das Kloster bis auf über 4000m harte Arbeit. Zufrieden liege ich dann aber schlussendlich doch im Bett und schreibe diesen Bericht auf und hoffe auf Reaktionen von Euch!
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 07:03 Stunden
Strecke: 13,93 km
HM: 1000m (Aufstieg) | 664m (Abstieg)
Übernachtung: Thame, Valley View Lodge
Übernachtungshöhe: 3800m
Temperatur: leider hat das Thermometer den Geist aufgegeben. In der Sonne war es aber mega warm. Gefühlt über 20. Aber ehe, die Sonne geht weg, dann ist es gefühlt mind. 10 Grad kälter
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Tag 7: Thame nach Marulung und Gipfel Lungden Peak
Die Nacht war schön lang, aber auch kalt. Da das Thermometer ja vor Tagen bereits den Geist aufgegeben hat, habe ich in Namche noch eine App installiert und messe mit den Sensoren des Handies. Und das zeigt um halb 6 schlappe 2,2 Grad.
Wir schlafen im Gegensatz zu allen anderen immer noch ohne Schlafsack in warmer Merinowäsche. Und das hat immer noch gereicht 😊 das dürfte sich aber schon kommende Nacht ändern. Ab heute geht es dauerhaft über 4000m hoch mit Annäherung an die 5000er Marke.
Zum Frühstück gibt's wie jeden Morgen Poridge. Das gibt ordentlich Kraft und hält länger an, als Müsli. Danach Toast mit Marmelade und Ei. Auch wie jeden Morgen 😊
Um 8 brechen wir auf. Heute geht es durch das Tal des Bhote Kosi nach Norden. Wir laufen auf dem alten Handelsweg, welcher Tibet mit dem Sherpa-Land verbindet, und steigen weiter auf in Richtung Nangpa La (Pass, 5719m).
Wir beziehen unser "Zimmer" und nutzen den Rest des Tages für Akklimatisation. Morgen stand laut Plan die Besteigung unseres ersten großen Gipfels bevor. Der Lungden Peak mit 5100m. Wir weichen vom eigentlichen Plan ab und gehen heute schon hoch.
Wir kommen bis auf 4770. Von hier oben hat man einen hervorragenden Panoramablick ins eisige Herz des Khumbu und bei guter Sicht bis auf die Achtausender.
Aber wir sind nicht nur für die tolle Aussicht hier oben. Die Gipfelbesteigung heute bringt uns auch die wichtige Akklimatisation für die großen Passüberschreitungen der nächsten Tage 🏔
Für mich war die "kleine Wanderung" mit 620 Höhenmetern bei steilem Anstieg nach dem Tagesmarsch heute echt anstrengend. Zudem merke ich die Höhe heute und habe leichte Kopfschmerzen. Bis zum Abendessen legen wir uns für ein Nickerchen hin. Kurt bevor es zum Essen geht, schaue ich aus dem Fenster. Direkt vor dem Fenster stehen zwei riesiges Yak. Die beiden, die wir auf dem Abstieg gesehen haben. Beim Abstieg hinunter zur Lodge in Lungden freuen wir uns auf heißen Tee 🫖
Übrigens... wir befinden uns hier in der Heimat von Schneeleopaden und auch des Yeti. Ob wir davon etwas zu sehen bekommen 🤔❓️ ich tippe eher, dass wir maximal den Wappenvogel Nepals zu sehen bekommen... den Buntfasan 🐦
Beides haben wir heute nicht gesehen. Dafür aber Schneehühner. Diese darf man hier nicht jagen. Beim Abstieg stehen auf einmal zwei riesige Yaks direkt neben uns. Wie groß die sind, wird mir heute erst klar.
Zum Abendessen gibt es heute Makkaroni und Kartoffeln. Dazu Käse vom Nak, dem weiblichen Yak.
Vollgefuttert uns geschafft lauschen wir dem briefing unseres Guides, Damber. Zu aller Freude können wir morgen richtig lange schlafen. Wir treffen uns erst um 7:30 Uhr zum Frühstück, also in 12 Stunden. Alle freuen sich und es wird sogar gejubelt 🥳🎉 Damber grinst und teilt uns dann aber mit, wann wir übermorgen frühstücken... um 5 Uhr und Abmarsch vor Sonnenaufgang 😱
Dafür wird morgen entspannt. Wir laufen nur 2 Stunden bis zum nächsten Ort und haben dann die Wahl nach dem Mittagessen in der Sonne zu chillen und Energy zu tanken, oder einen kleinen hike von 2 bis 4 Stunden zu machen.
Damber gibt uns ein paar Tipps zum Schlafen. In der Höhe ist es wichtig sein Herz etwas zu entlasten. Daher rät er auf der rechten Seite zu schlafen und dem Herzen Platz zu geben.
Resümee des Tages:
Man muss nicht immer über seine Grenzen gehen. Am Ziel der Akklimatisations-Tour angekommen waren wir auf 4770m. Da kribbelt es natürlich die 5000 voll zu machen. Wir entscheiden uns dagegen und wollen unser großes Ziel nicht gefährden. Also teilt sich die Gruppe. 5 steigen noch etwas auf, erreichen die 5000 aber auch nicht mehr, 5 steigen ab. Eine Zeitlang grübele ich noch, weil ich eigentlich auch der Typ bin, um bis zum letzten zu gehen. Aber in dieser Höhe möchte ich nicht riskieren krank zu werden und den Gipfel des Island Peak dadurch nicht erreichen zu können.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 7:06 Stunden
Strecke: 12,69 km
HM: 1094(Aufstieg) | 798(Abstieg)
Übernachtung: Marulung, River View Lodge
Übernachtungshöhe: 4300m
Temperatur: beim Aufstehen 2,2 Grad im Zimmer
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Tag 8: Marulung nach Lungden
Wir weichen heute vom eigentlichen Plan ab und favorisierten den alternativen Plan unseres Guides.
Da wir gestern schon auf dem Lungden Peak waren, gehen wir heute einen kurzen Trek nach Lungden. Den Tag können wir zum Kraft tanken nutzen oder für die, die Lust haben, einen kleine Tour machen.
Eintreffen an der Lodge um 10 Uhr. Wir genießen leckeren Ginger Tea und bekommen ein paar Hinweise von Damber.
"Genieße den heutigen Tag. Morgen ist morgen. Verschwende keine Gedanken an Morgen...
Wie kalt ist es morgen?
Wie lang wird es morgen?
Wie anstrengend wird es morgen?"
Wie erhalten eine Einweisung in die mobile Druckkammer, die wir mitführen. Denn es geht ab jetzt hoch hinaus. Es geht nun stetig höher als 5000m. Für den Fall, dass jemand Höhenkrank wird, müssen wir wissen, was zu tun ist. Denn auch unsere Guides kann es erwischen. Sollte jemand in die Kammer müssen, so muss er mindestens für 1 Stunde hinein und ständig muss gepumpt werden, damit innen ausreichend frische Luft zu atmen ist. Beim Ablassen der Luft darf die Druckkammer nicht einfach geöffnet werden. Hier muss langsam entlüftet werden, damit der Person innen nichts passiert. 15 Minuten minimum.
Bei Kopfschmerzen, was ein Zeichen der Höhenkrankheit sein kann, könnte man 1 Kopfschmerztablette nehmen. Wirkt diese nicht innerhalb einer halben Stunde, dann handelt es sich nicht um normale Kopfschmerzen und mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Höhenkrankheit.
Nach der Einweisung bestellen wir unser Mittagessen und beziehen unsere Zimmer.
Heute werden die Speicher aufgefüllt und so gibt es eine riesige Portion Nudeln mit Ei und Vegetables. Am Abend wird es Dahl Baht geben. Dann dürfte auch der letzte Speicher voll sein 💪🏻
Bis zum Abendessen verbringen wir die Zeit mit duschen, Wäsche waschen, Karten spielen und ausruhen. Dabei wird Tassenweise Tee getrunken, damit das Blut flüssiger wird und besser durch den Körper transportiert wird.
18.30 Uhr, Zeit für's Abendessen. Es gibt Dahl Baht in rauen Mengen. Wir müssen viel essen, weil es den ganzen Tag über morgen keine Möglichkeit geben wird in einer Lodge einzukehren und zu Mittag zu essen. Wir ordern also Sandwiches und haben jede Menge Riegel dabei. Das sollte reichen, bis wir am Abend in unserem Nachtlager sein werden.
Nach dem Abendessen bekommen wir noch einige Tipps zu morgen. Es wird kalt, sehr kalt. Und eisig. Wir werden also die Steigeisen einpacken. Das macht das Gehen auf Eis komfortabler. Die Gamaschen kommen zur Sicherheit auch mit in den Rucksack...
Es geht so früh ins Bett wie es geht, ähm in den Schlafsack. Ja, heute rollen wir ihn auch aus 🔥😁
Gute Nacht und bis morgen, wenn es Netz gibt 😉
Resümee des Tages:
Ein schöner, entspannter Tag vor den Anstrengungen des kommenden, kraftraubenden Tages mit 8 bis 9 Gehstunden und 1050m Aufstieg.
Weiteres Resümee für heute. Es wird immer teurer. Je höher wir sind, desto teurer ist alles
Für's Gefühl:
3x Ginger Lemon Tea
1x Cola
1x potatoes
1x noodles, veg., eggs
2x Coffee with milk
1x Milktea
3x Wasser
Macht 6000 Rupien = rund 42 Euro
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 1:17 Stunden
Strecke: 2,6 km
HM: 247m (Aufstieg) | 14m (Abstieg)
Übernachtung: Lungden, Renjo-Passes Support Lidge
Übernachtungshöhe: 4350m
Temperatur: keine Ahnung, aber es kamen nachmittags ein paar Schneeflocken runter
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Tag 9: Lungden - Renjo-Pass - Gokyo
Unser erster Pass, der Renjo La auf 5340m wartet heute auf uns. Und damit das erste große Etappenziel - die Überschreitung des Renjo-Passes.
Mit der Überschreitung des Renjo La sind wir also höher, als beinahe alles in Europa 🏔💪🏻
Der Aufstieg zur Passhöhe wird hart und wartet mit steilen und ausgesetzten Passagen auf uns 🧗♂️🚶♂️💪🏻Kräftezehrend...
Insgesamt werden wir in etwa 8 bis 9 Stunden reine Gehzeit haben... 🚶♂️ und dabei über 1000 Höhenmeter überwinden.
Darum heißt es heute auch früh aufstehen. Um 5:00 Uhr gibt es Frühstück. Unsere Tagesrucksäcke sind bereits gepackt.
Wir stärken uns mit Kaffee, Tee, Poridge, Omelett und Toast mit Marmelade ☕️🥚🍞
Dann geht es auch schon los. Pünktlich um 6 Uhr geht es hinaus in die kalte Dämmerung. Es ist nicht mehr so dunkel und so brauchen wir keine Stirnlampe.
Stirnlampe. Erinnerungen an unsere Watzman-Komplettüberschreitung werden wach. "Damals" ging es um 3 Uhr los...
Nach 2:30 Stunden machen wir auf 4920m unsere erste Pause. Trinken, Sonnenmilch auftragen und Kleidung anpassen. Die Sonne geht auf und schenkt uns über einem Berg einen atemberaubenden Sonnenaufgang.
Der Aufstieg ist heftig. Durch ausgesetztes Gelände geht es steil bergauf. Eis, Schnee, Felsen wechseln sich ab. Wie haben beim letzten Stopp keinen Bissen runter bekommen. Das wird sich später rächen.
Denn die Energie, die wir eigentlich brauchen, steht nicht zur Verfügung. Und so wird der Weg bis auf 5427m Höhe harte Arbeit.
Vor allem, weil der Rucksack heute mega schwer ist. Steigeisen, die wir gar nicht brauchten, 3,5 l Getränk die Kamera und und und...
Oben angekommen wird es dann emotional. Alle wissen, was sie da gerade geleistet haben. Daher gibt es nicht nur Tränen bei den Damen, nein auch so mancher hatte schnellKerl verdrückt die ein oder andere Träne. Tränen des Glücks, Tränen des Triumphs.
Wir sitzen und halten inne, genießen unseren Moment. Ein Ziel so hoch wie nie zuvor. Wieder einmal ist es soweit ❤️ wir würden gerne noch in der Sonne sitzen, Damber meint aber, dass das in dieser Höhe keine gute Idee ist und wir lieber etwas absteigen sollten. Das machen wir dann auch. Über Geröll, mega rutschig. Wir müssen jetzt konzentriert bleiben. Denn mit der Restkraft gepaart mit Unachtsamkeit kann es hier schnell zu einem Unfall kommen. Also volle Konzentration und runter.
Der Abstieg zieht sich und wir legen noch eine kurze Pause in der Sonne ein. Wir könnten hier jetzt auch gut liegen bleiben. Das geht aber natürlich nicht und wird ziehen jetzt durch. Über eine Stunde geht es bergab. Den Ort Gokyo schon in Sicht, aber er scheint einfach nicht näher kommen zu wollen. Es zieht sich wie Kaugummi 🥵 der Körper ist einfach leer
Um 14:45 Uhr erreichen wir endlich Gokyo. In Gokyo befindet sich die höchstgelegene Bäckerei der Welt auf 4800m.
Die Gokyo-Seen sind die höchsten Süßwasser-Seen der Welt. Hier entspringt der Milchfluss, der Dudh Kosi. Unsere Lodge liegt am 3. See von 5.
Wir treffen uns im Gemeinschaftraum / Speisesaal zum Tee trinken. Wir allerdings sind sowas von platt, dass wir eigentlich nur noch ins Bett wollen. Und daher nehmen wir den Tee mit, beziehen unser Zimmer und schlafen sofort ein. Etwas mehr als 2 Stunden Schlaf gönnen wir uns. Ich fühlte mich wie im Koma 🥱
Abendessen ist heute erst um 19 Uhr. Die Zeit zwischen Aufwachen und Essen wird mit Tee und Internet verbracht.
Das Essen ist wieder mal prima. Heute gibt es Reis, richtig leckeren Salat und Pizza. Damit werden zumindest unsere Speicher wieder gefüllt.
Für morgen stehen zwei mögliche Touren an. Eine auf den Gokyo Ri mit 5300m und eine weitere auf den Ngozumpa Ri mit 5500m. Letzterer führt auch an den schönen Gokyo-Seen 4 und 5 vorbei. Aber diese Tour wird wie heute 8 bis 9 Stunden dauern und sogar knapp 18 km lang sein. Wir müssen uns nicht heute entscheiden und sind uns einig, dass wir das erst morgen zum Frühstück entscheiden. Also erstmal schauen, wie entspannt der Schlaf wird.
Resümee des Tages:
Kurz und knapp weil mega müde. Auch Männer dürfen weinen❗️und besonders ist es, wenn es aus Glück geschieht ❤️
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 8:24 Stunden
Strecke: 12,26 km
HM: 1178m (Aufstieg) | 819m (Abstieg)
Übernachtung: Fitzroy Inn, Schlafsack Unterkunft
Übernachtungshöhe: 4800m
Temperatur: zwischen Arschkalt und Schwitzeheiss
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Tag 9: Lungden - Renjo-Pass - Gokyo
Unser erster Pass, der Renjo La auf 5340m wartet heute auf uns. Und damit das erste große Etappenziel - die Überschreitung des Renjo-Passes.
Mit der Überschreitung des Renjo La sind wir also höher, als beinahe alles in Europa 🏔💪🏻
Der Aufstieg zur Passhöhe wird hart und wartet mit steilen und ausgesetzten Passagen auf uns 🧗♂️🚶♂️💪🏻Kräftezehrend...
Insgesamt werden wir in etwa 8 bis 9 Stunden reine Gehzeit haben... 🚶♂️ und dabei über 1000 Höhenmeter überwinden.
Darum heißt es heute auch früh aufstehen. Um 5:00 Uhr gibt es Frühstück. Unsere Tagesrucksäcke sind bereits gepackt.
Wir stärken uns mit Kaffee, Tee, Poridge, Omelett und Toast mit Marmelade ☕️🥚🍞
Dann geht es auch schon los. Pünktlich um 6 Uhr geht es hinaus in die kalte Dämmerung. Es ist nicht mehr so dunkel und so brauchen wir keine Stirnlampe.
Stirnlampe. Erinnerungen an unsere Watzman-Komplettüberschreitung werden wach. "Damals" ging es um 3 Uhr los...
Nach 2:30 Stunden machen wir auf 4920m unsere erste Pause. Trinken, Sonnenmilch auftragen und Kleidung anpassen. Die Sonne geht auf und schenkt uns über einem Berg einen atemberaubenden Sonnenaufgang.
Der Aufstieg ist heftig. Durch ausgesetztes Gelände geht es steil bergauf. Eis, Schnee, Felsen wechseln sich ab. Wie haben beim letzten Stopp keinen Bissen runter bekommen. Das wird sich später rächen.
Denn die Energie, die wir eigentlich brauchen, steht nicht zur Verfügung. Und so wird der Weg bis auf 5427m Höhe harte Arbeit.
Vor allem, weil der Rucksack heute mega schwer ist. Steigeisen, die wir gar nicht brauchten, 3,5 l Getränk die Kamera und und und...
Oben angekommen wird es dann emotional. Alle wissen, was sie da gerade geleistet haben. Daher gibt es nicht nur Tränen bei den Damen, nein auch so mancher hatte schnellKerl verdrückt die ein oder andere Träne. Tränen des Glücks, Tränen des Triumphs.
Wir sitzen und halten inne, genießen unseren Moment. Ein Ziel so hoch wie nie zuvor. Wieder einmal ist es soweit ❤️ wir würden gerne noch in der Sonne sitzen, Damber meint aber, dass das in dieser Höhe keine gute Idee ist und wir lieber etwas absteigen sollten. Das machen wir dann auch. Über Geröll, mega rutschig. Wir müssen jetzt konzentriert bleiben. Denn mit der Restkraft gepaart mit Unachtsamkeit kann es hier schnell zu einem Unfall kommen. Also volle Konzentration und runter.
Der Abstieg zieht sich und wir legen noch eine kurze Pause in der Sonne ein. Wir könnten hier jetzt auch gut liegen bleiben. Das geht aber natürlich nicht und wird ziehen jetzt durch. Über eine Stunde geht es bergab. Den Ort Gokyo schon in Sicht, aber er scheint einfach nicht näher kommen zu wollen. Es zieht sich wie Kaugummi 🥵 der Körper ist einfach leer
Um 14:45 Uhr erreichen wir endlich Gokyo. In Gokyo befindet sich die höchstgelegene Bäckerei der Welt auf 4800m.
Die Gokyo-Seen sind die höchsten Süßwasser-Seen der Welt. Hier entspringt der Milchfluss, der Dudh Kosi. Unsere Lodge liegt am 3. See von 5.
Wir treffen uns im Gemeinschaftraum / Speisesaal zum Tee trinken. Wir allerdings sind sowas von platt, dass wir eigentlich nur noch ins Bett wollen. Und daher nehmen wir den Tee mit, beziehen unser Zimmer und schlafen sofort ein. Etwas mehr als 2 Stunden Schlaf gönnen wir uns. Ich fühlte mich wie im Koma 🥱
Abendessen ist heute erst um 19 Uhr. Die Zeit zwischen Aufwachen und Essen wird mit Tee und Internet verbracht.
Das Essen ist wieder mal prima. Heute gibt es Reis, richtig leckeren Salat und Pizza. Damit werden zumindest unsere Speicher wieder gefüllt.
Für morgen stehen zwei mögliche Touren an. Eine auf den Gokyo Ri mit 5300m und eine weitere auf den Ngozumpa Ri mit 5500m. Letzterer führt auch an den schönen Gokyo-Seen 4 und 5 vorbei. Aber diese Tour wird wie heute 8 bis 9 Stunden dauern und sogar knapp 18 km lang sein. Wir müssen uns nicht heute entscheiden und sind uns einig, dass wir das erst morgen zum Frühstück entscheiden. Also erstmal schauen, wie entspannt der Schlaf wird.
Resümee des Tages:
Kurz und knapp weil mega müde. Auch Männer dürfen weinen❗️und besonders ist es, wenn es aus Glück geschieht ❤️
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 8:24 Stunden
Strecke: 12,26 km
HM: 1178m (Aufstieg) | 819m (Abstieg)
Übernachtung: Fitzroy Inn, Schlafsack Unterkunft
Übernachtungshöhe: 4800m
Temperatur: zwischen Arschkalt und Schwitzeheiss
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Tag 10: Besteigung des Gokyo Ri und Entspannungstag
Die Nacht war heiß 🔥 im Schlafsack mit zwei Heizpäckchen sogar zu heiß 🔥
Zur Auswahl stehen heute zwei Touren. Eine auf den Gokyo Ri mit 5357m und eine auf den Ngozumpa Tse mit 5553m. Von der Höhe tun sich beide nicht viel. Allerdings von Distanz und Dauer. Die längere Tour ist etwa 18km lang und dauert 8 bis 9 Stunden. Die "kleinere" dauert nur etwa 4 Stunden mitsamt Abstieg. Und gibt die Möglichkeit nach dem Mittagessen noch eine Tour zum Gletscher und zum 4. Gokyo-See zu machen.
7 von 10 der Gruppe entscheiden sich für die kleinere Tour, um etwas Kraft zu sparen. Wir splitten die Gruppe also und steigen mit Maila, unserem zweiten Guide, zum Gokyo Ri auf. Auf dem Weg bergauf, ganz gemächlich Schritt für Schritt, haben wir einen atemberaubenden Blick auf den Ngozumpa-Gletscher. Dieser ist 36km lang und bis zu 2km breit und damit der längste Gletscher im Himalaya. Ich finde es einfach Wahnsinn, wie die Abbruchkante der Berge am Gletscher aussehen. Schon morgen werden wir genau diesen Gletscher überqueren. Kommen dann die Steigeisen zum ersten Mal zum Einsatz? Gestern haben wir sie ja nur spazieren getragen 😱🤣
Der Anstieg heute ist dankbar. Es geht zwar heute auch 653m hoch, aber es ist nicht ganz so heftig wie gestern. Auf dem Weg wechseln wir mit Blick auf Gokyo-See und Bergpanorama Kleidung und legen noch einmal Sonnenmilch nach. Um 10:55 Uhr erreichen wir den Gipfel und nutzen die Zeit für ausgiebige Fotoshootings und eine herrliche Tasse Kaffee ☕️ mit Blick auf dem König der Berge, dem Mount Everest. Aber auch Lotse, Nuptse, Makalu, Pumori und viele andere Berge zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Ein toller Ausblick.
Um 11:30 treten wir den Abstieg an. Heute geht dieser einfacher von der Hand und so treffen wir schon um 12:40 Uhr an der Lodge ein. Und das, obwohl wir eine kurze Trinkpause gemacht haben.
Wir machen Mittagspause. Es gibt Minztea, Milktea, ein Sandwich von gestern mit Tuna und einen Yak-Burger mit Chips und Vegetables.
Bis das Essen fertig ist, spielen wir Karten - "Ziegenbock". Maila fragt nach, wer denn nach dem Mittagessen noch Richtung Gletscher und 4. Gokyo-See aufbrechen möchte... alle sind irgendwie platt und verzichten dankend
Frisch gestärkt mache ich einen kleinen Spaziergang durch den Ort und ein paar Fotos. Eigentlich wollte ich die "Anhöhe" zum Gletscher rauf, um schon einmal einen ersten Blick aus der Nähe darauf zu werfen. Das wären jetzt aber wieder locker 150 Höhenmeter. Die kneife ich mir jetzt aber dann doch, zumal wir ohnehin morgen schon darüber gehen werden.
Der 3. Gokyo-See ist übrigens ein heiliger See. Man darf in ihm nicht schwimmen. Es sollen da bisher 3 Menschen drin geschwommen haben, diese seien aber nicht wieder aufgefunden worden. Sollte das stimmen, dann könnte ich mir vorstellen, dass diese an einem Herztot gestorben und untergegangen sind. Der See ist Nahe am Gefrierpunkt...
So nutze ich die Zeit und trinke einen leckeren heißen Orangetea und beginne den Bericht für heute zu schreiben.
Die Gruppe um Damber, die heute morgen zeitgleich zu uns zum Ngozumpa Tse aufgebrochen ist, kehren um 17:10 Uhr voll zufrieden zurück zur Lodge. Stolz zeigen sie ihr Selfie vom Gipfel. Gut gemacht, Männer 💪🏻 sie haben sogar Spuren im Sand von Schneeleopaden ❄️🐆 gefunden 😊 Hammer❗️
Gemeinsam trinken wir Orangetea. Der ist so lecker 😊
Abendessen gibt es heute ab 18:30 Uhr. Vor der Suppe gibt es immer reichlich gesalzenes Popcorn. Das schmeckt hier immer besonders lecker. Und dabei bin ich eher von der Fraktion süßes Popcorn 🤣 das zeigt wieder... hier oben ist einiges anders 😊🤣
Resümee des Tages:
Weniger ist mehr. Ich denke, dass die Entscheidung für die kurze Route genau die richtige war. So haben wir für die Akklimatisation etwas getan und genügend Zeit zum Ausruhen und Kraft tanken. Die nächsten Tage werden ohnehin wieder Kraft kosten.
Aktuell fühlt es sich so an, als würde ich eine Erkältung bekommen. Hab ich mich jetzt am Ende doch nicht vor den Verseuchten in der Gruppe schützen können🤔❓️
Und heute auf Wunsch:
Fotos von Tieren und Essen 🤣
Hier heute einmal andere interessante Zahlen. Die Preise steigen, je höher oder abgelegener man kommt.
1 Flasche Wasser: 400 Rupien (100 in banane)
1 Rolle WC Papier: 400 Rupien ( 100 in Namche)
Zusammengefügt am 12. April 2023 um 09:50:48:
Tag 11: Gokyo - Ngozumpa-Gletscher - Dragnag
Der Bericht kommt mit einem Tag Verspätung, weil wir wieder kein Internet hatten 😉 dafür gibt's heute die doppelte Dosis 🤣 aber jetzt erstmal zum 11. Tag 😊
Wir dürfen heute ausschlafen ❤️
Denn heute ist ein Entspannungstag vor den nächsten großen Herausforderungen. Frühstück gibt es erst um 07:30 Uhr. Abmarsch ist um 08:30 Uhr.
Trotzdem werden wir schon um 04:40 Uhr wach, weil eine andere Gruppe aus Deutschland aufbricht. Die Lodge ist aus Holz zusammengezimmert, so da man alles hört. Jeder Schritt führt zu lautem Knacken und Knirschen. Beim Blick aus dem Fenster sieht man auch schon einige Stirnlampen im Berg. Das sind Fotografen, die den Sonnenaufgang ablichten wollen oder Trekker, die über den Renjo La gehen. Ihr erinnert euch sicher. Das war die lange Wanderung von vor zwei Tagen, für die man 8 bis 9 Stunden braucht. Die DAV-Gruppe gehet nur andersherum.
Noch ein paar Worte zur anderen DAV-Gruppe. Hier gab es schon mehrere Ausfälle, was zeigt, dass das nicht ohne ist, was wir hier treiben❗️in Namche haben wohl schon zwei Personen mit Fieber und Höhenkrankheit abbrechen müssen und heute kommt es noch dicker. Der Mann einer Familie leidet derart unter Höhenkrankheit, dass er mit dem Helikopter ausgeflogen werden muss. Aber nicht bloß bis Lukla. Für ihn geht es direkt ins Krankenhaus nach Kathmandu. Man darf das nicht unterschätzen. Die Höhenkrankheit kann tödlich enden (Lungen- oder Hirnödem). Seine Frau wird per Pferd an den Beginn des Renjo-Passes gebracht, weil für sie der Anstieg bis dahin zu heftig ist.
Heute erwartet das Team Kletterkirche eine große Gletscherquerung am mächtigen Ngozumpa-Gletscher.
Wiederholung von gestern 😉
Der Ngozumpa-Gletscher ist 36km lang und bis zu 2km breit und damit der längste Gletscher im Himalaya. Er ist damit der 2. Größte im Himalaya, direkt hinter dem Khumbu-Gletscher.
Beim Abstieg in den Gletscher wird es spannend. Eine Gruppe Trekker ist schon ca. 40m tiefer als wir, als große Felsbrocken abgehen. Alle schreien STEIN und STONE❗️ Die Brocken, die da abgehen, sind größer als Fußbälle 😱 glücklicherweise wird unten keiner getroffen. Unser Guide ist hellwach und peitscht uns den gefährlichen Abschnitt runter. Aber immer nur einer darf laufen. Hier und da gehen Steine ab. Wieder ruft alles STEIN❗️hier läuft immer nur einer, damit nicht die ganze Gruppe getroffen wird, falls ein Abgang auf unserer Höhe stattfindet. Hört sich etwas makaber an, aber wenn es passiert, dann trifft es nur einen und nicht 12❗️
Das war spannend und ist gutgegangen. Heftig finden wir auch, dass die Porter mit all dem Gepäck genauso schnell da herunter rennen, um aus der Gefahrenzone zu kommen. Es ist schon Wahnsinn, was sie leisten. Und am Ende bekommen sie nur einen kleinen Teil des Trinkgeldes.
Um 11:10 Uhr kommen wir an unserer heutigen Lodge in Dragnag an. Hier stehen nur wenige Häuser. Es ist herrlich gemütlich und schön ruhig. Wir sitzen im Innenhof unserer Lodge und trinken zusammen Tee. Wir bestellen heute Thunfisch Pizza und Fried Noodles with Vegetables + Egg. Herrlich lecker und zudem gut für das Füllen unserer Speicher 💪🏻
Den Rest des Tages nutzen wir zum Entspannen und Kraft tanken. Und ich bekämpfe die Anzeichen einer kommenden Erkältung. Tee, Grippostad und Nasenspray. Was bin ich froh, dass ich so pedantisch bin und immer sehr genau plane 👌🏻 somit also alles dabei habe. Namentlich mir bekannte Personen 🤣😉 belächeln hier und da, was ich immer mitschleppe... es zeigt sich aber immer wieder, dass ich damit genau richtig liege 😜
Es wird ausgiebig dem Sonnenbaden gefröhnt und entspannt. In eiskaltem Wasser gewaschene Wäsche wird durch diverse Wringtechniken versucht trocken zu bekommen 😁 am Ende wird im völlig überheizten Gemeinschaftsraum getrocknet. So ab kurz vor 15 Uhr ziehen ein paar Wolken auf. Wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, wird es schlagartig gefühlt 10 bis 15 Grad kälter 🥶 es zieht sich zu und alle treibt es nach drinnen. Etwa 20 nach 3 ruft Damber uns zusammen und möchte uns Tiere zeigen. Wir gehen mit ihm um ein Paar Häuser des kleinen Ortes und stehen kurzerhand vor einem Grashang. Etwa 30 bis 50m höher grast eine ganze Herde "Steinböcke". Zumindest sagt Damber, dass sie mit Steinböcken vergleichbar wären. Ich meine jedoch, dass sie eher Gämsen ähneln. Eigentlich aber auch egal. Schön anzusehen sind sie allemal und ich bin bis auf weniger als 5m an den Leitbock herangekommen 😍 fast so schön, wie vor wenigen Jahren am Großglockner als eine Steinbockfamilie nur knapp 10m neben uns graste.
Nun muss aber erstmal ein großer Kaffee mit Milch zum Aufwärmen her. Wir setzen uns in die schöne Lodge und genießen im Warmen ein heißes Getränk. Draußen ist jetzt alles eingenebelt und kalt. Aber auch diese Stimmung hat was für sich 😊
Die Zeit bis zum Abendessen um 18.30 Uhr vertreiben wir uns mit Karten spielen (Revanche von gestern) und Tee trinken.
Zum Abendessen gibt es heute Popcorn, Gemüsesuppe, Makkaroni und handgeschnitzte Pommes 🍟 ❤️ als Nachtisch gibt es handgemachte Zimttaschen. Etwas scharf und nicht so ganz unser Fall.
Nach dem Essen spielen wir noch etwas Karten. Aber nicht so lange, wie gestern. Denn morgen überschreiten wir den nächsten Pass mit ca. 7 Stunden Gehzeit.
Allerdings müssen wir sehr früh raus. Denn der Weg wird gefährlich und ist stark Steinschlag gefährdet 😱 daher müssen wir früh raus, damit der Fels noch durch die kalte Nacht stabil / vereist ist. Wird er warm und von der Sonne angestrahlt, gehen regelmäßig mega gefährliche Steinlawinen ab. Frühstück ist um 05:00 Uhr, Abmarsch ist um 06:00 Uhr.
Resümee des Tages:
Anfangs spannender, mit etwas Nervenkitzel versetzter, hike durch und entlang des Ngozumpa-Gletschers. Den Rest des Tages mit Essen, Trinken, chillen verbracht. Herrlich 🥰 Morgen geht's über den Cho La, einen 5420m hohen Pass. Schwierig, aber nicht ganz so heftig, wie der Renjo La
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 2:31 Stunden
Strecke: 4,08 km
HM: 244m (Aufstieg) | 316m (Abstieg)
Übernachtung: Dragnag, Chola Pass Resort
Übernachtungshöhe: 4700m
Temperatur: herrlich warm bis heiß in der Mittagssonne
Zusammengefügt am 12. April 2023 um 16:21:04:
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Tag 12: Dagnag - Cho La [Pass] - Dzongla
Der Wecker klingelt unchristlich um 4:20 Uhr. Wir müssen heute früh aufbrechen, um bei der Überschreitung des Cho La den gefährlichen Steinschlag aus dem Weg zu gehen. Ob uns das gelingen wird?
Berühmte Sechstausender begleiten uns heute und dominieren die Aussicht...
Cholatse, Taboche und mein absoluter Lieblingsberg, die Ama Dablam zeigen sich von ihrer schönsten Seite 🥰 Ich habe mich total in diesen wunderschönen Berg verliebt 😍 sicher halten mich jetzt einige für völlig bescheuert, so über einen Berg zu sprechen... 🤣🤷♂️ aber seit meiner ersten Recherchen zu der Reise im letzten Jahr habe ich das Bedürfnis auf diesen Gipfel gehen zu wollen. Da das auf der aktuellen Tour nicht gehen wird, sieht es ganz danach aus, dass es einen 2. Teil geben könnte...
Aber zunächst sind wir im hier und jetzt und nicht im irgendwann 😉
Und das heute ist 04:55 Uhr im Frühstücksraum. Im kalten 🥶 gestern war so heiß geheizt das man im T-Shirt sitzen konnte, jetzt ist es frostig. Man sieht seinen eigenen Atem 💨 Da kommt hot tea gerade recht. Mir reichen Poridge und ein Marmeladenbrot aus und so geht das Ei als Eibrötchen mit auf die Tour.
Gerd's Schuh ist seit zwei Tagen kaputt und Damber hat gestern bereits mit Tape versucht zu reparieren. Das hat nur bedingt geklappt. Heute bietet er sogar seine Schuhe an und fordert auf, dass man seine Schuhe anprobiert. Die passen aber nicht. Was wohl gewesen wäre, wenn doch❓️Ich habe aber Kabelbinder dabei und unterstütze damit. Ob das halten wird❓️Tape tut es zumindest nicht.
Heute morgen haben wir ein paar Handicaps. Simone plagen Durchfall und Magenkrämpfe das macht den Aufstieg schwer. Roland hat anhaltende Kopfschmerzen und zudem machen ihm Herz und Lunge Sorgen. Ist er etwa Höhenkrank? Und ich habe entzündete Augen, Schnupfen und den seit Tagen anhaltendem heftigen Kratzehals.
Damber hat Medikamente und Elektrolyte dabei. So kommt man durch den Tag.
Nach 1:10 Stunde und 260 Höhenmeter erreichen wir die Sonne und machen einen kurzen Trink- Sonnencremestopp. Bisher läuft alles gut und allen geht es dem Umständen entsprechend gut.
Wir brechen nach etwa 10 Minuten wieder auf und erreichen um 09:05 Uhr den Cho La und machen erneut einen kurzen Trinkstopp. 436 Höhenmeter haben wir schon geschafft. Fehlen "nur" noch rund 315. Die dürften jetzt folgen und Kraft kosten. Die vor uns liegende steile und mächtige Fels-, Eis- und Schneewand lässt dies zumindest erwähnen...
Um 09:55 Uhr sind wir schon auf 5258 Höhenmetern und haben 717m Anstieg geschafft und können noch einmal durchatmen und Kraft tanken für den letzten push, den letzten kräftezehrenden Aufstieg bis zum Top des Passes. Und der hat es in sich. Es geht steil bergauf. Über steile Felstreppen, oft gefährlich vereist. Hier und da mit Drahtseilen versichert klettern wie den Berg hinauf. Aber immer steil, immer Kraft raubend...
Um ziemlich genau 12 Uhr und 6 Stunden später nach dem Start erreichen wir die Spitze des Passes. Geschafft!
Endlich auf 5353m Höhe angekommen 💪🏻
Wir gönnen uns vor dem Abstieg noch eine letzte Pause mit Eibrot, Snickers und Blick auf Ama Dablam 😍
Der Abstieg muss natürlich folgen, auch wenn es hier oben gerade schön in der Sonne ist. Zunächst geht es in über Geröll bergab, bis wir den Gletscher erreichen, über den wir teils laufen, stapfen oder sogar bist und da mir dem Schuhen abfahren. Wie beim Skifahren.
Für die vielen Höhenmeter hinunter bis auf 4835m brauchen wir nur gut eine Stunde.
Das Bergpanorama entschädigt für die Strapazen und Mühen des großen Tages.
Kurz vor 13 Uhr erreichen wir unsere Lodge für heute und beziehen fix die Zimmer, um dann lecker Nudelsuppe zur Kräftigung zu essen.
Ich bin ziemlich platt. Mein seit Tagen anhaltender Kratzehals und neu hinzugekommener Schnupfen machen mich fertig. Dazu kommt noch, dass meine Augen entzündet sind. Ist es die Erkältung oder nur der ständige Wind auf den Augen? Keine Ahnung, ist aber eigentlich auch egal. Denn das Resultat ist dasselbe. Ich kann kaum die Augen offen halten und bin froh, dass wir Augentropfen dabei haben. Die machen es erträglich.
Nach der Suppe geht es ins Zimmer. Aber bevor es ins Bett geht, geh ich schnell nochmal raus. Damber und Meila sitzen an einem Tisch und reden, während sie Musik Lasten haben. Bei der Reparatur des Schuhs von Gerd heute morgen habe ich die kleine Schere mit Plastikgriffen zerstört. Daher möchte ich ihm meine OP Schere schenken. Die nimmt er aber nur auf mehrfaches Bitten an. Und weil sie heute Simones Rucksack einige hundert Höhenmeter transportiert haben und dabei Kraft gelassen haben, möchte ich Ihnen mit einem Schokoriegel Kraft zurückgeben. Auch das nehmen sie nur, weil ich drauf bestehe. Meila sucht sich ein Lyon aus Damber ein Bounty und schneidet mit der neuen Schere vom 3er Riegel nur einen ab. Diese Bescheidenheit der beiden finde ich bemerkenswert. Ich lenke ein und sage das ich damit nur einverstanden bin, wenn ich ein bounty mitesse. Alles grinst und so sitzen wir gemeinsam kurz in der Sonne.
Aber dann heißt es mit einer IBU zur Ruhe kommen und Hals- und Kopfschmerzen loswerden. Beides machen mir etwas Sorge. Ist vielleicht das große Ziel dieser Tour so nicht erreichbar?
Heute gibt es um 18.30 Uhr Abendessen. Der Gemeinschaftsraum ist brechend voll und völlig überhitzt. Damber bittet uns noch nach draußen, weil erstmals ein sternenklarer Himmel zu sehen ist. Es sieht einfach toll aus, wie die Sterne über dem Himalaya stehen.
Morgen gibt's um 7 Frühstück. Mit einer Kanne Minztea geht es ins Bett. Und meine Augen bekommen eine Spezialbehandlung mit warmen Tee-Augen-Pads und Augentropfen. So bekomme ich sie wenigstens wieder auf.
Resümee des Tages:
Sehr angeschlagen geht's ins Bett, obwohl es von der Stimmung in der Lodge heute richtig nett ist. Es läuft Musik und es sind kommunikative Deutsche da. Aber es nützt nix. Gesund werden ist jetzt auf der Zielgeraden wichtiger.
Drückt bitte die Daumen, dass es gut wird und die Besteigung klappt.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 6:59 Stunden
Strecke: 10,25 km
HM: 916m (Aufstieg) | 795m (Abstieg)
Übernachtung: Dzongla, Hotel Dzongla Inn
Übernachtungshöhe: 4835m
Temperatur: über den Tag verteilt von kalt über angenehm warm bis heiß
Zusammengefügt am 13. April 2023 um 17:40:42:
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Tag 13: Dzongla - Gorak Shep
Um 08:00 Uhr geht's nach einem Poridge-Frühstück los. Es geht über Enzianwiesen nach Gorak Shep. Wir befinden uns dann auf dem Anmarschweg der klassischen Expeditionen zum Everest-Basecamp. Zuvor nähern wir uns aber erst dem eisigen Herz des Khumbu, den Ausläufern des Khumbu-Gletschers, dem höchstgelegenen Gletscher der Erde 🧊🥶 wir kommen an einem versiechten Gletschersee vorbei. Die Zeichen der globalen Erderwärmung sind hier deutlich zu erkennen, erzählt Damber. Und das ist auch so. Man erkennt etwas, was wie ein See-/ Flussbett / Gletscherbett aussieht. Nur das da weder Wasser, noch Eis ist. Ausschließlich augehärteter Schlamm und Geröll sind zu sehen.
Im Khumbu Valley nimmt der Helikopter-Verkehr zu. So hat es Damber schon angekündigt. Wir nähern uns dem EBC und dem EBC-Trek. Da wird es dann auch an Personenverkehr deutlich mehr. Nicht ohne Grund wird der Trek hier auch als Highway bezeichnet 😁🙄 um 10:30 Uhr treffen wir auf den Trek und tatsächlich... es wird voller, lauter, lebendiger.
Heute kann ich mir in etwa vorstellen, wie es sein muss in Meerbusch in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens zu wohnen 🤣
Um 11:00 Uhr treffen wir in Lobuche zur Mittagspause ein.
Hier erfahren wir auch, dass die Gerüchte von gestern Abend stimmen. Am Khumbu-Gletscher ist ein Teil des Gletscher gebrochen und abgestürzt. Dabei sind 3 Sherpa zu Tode gekommen, die beim Einrichten der Tour zum Everest waren.
Viertel nach zwölf brechen wir wieder auf, um die nächsten 3 Stunden Trek über den Khumbu-Gletscher nach Gorak Shep zu bewältigen.
Während des Treks gibt es jede Menge zu sehen. Personen, die sich per Pferd transportieren lassen, Djopkey-Karawanen, Yak-Karawanen, Porter mit schwerer Fracht, usw.
Wir kommen am Lobuche-Basecamp vorbei. Hier bereiten sich oft Everest-Besteiger vor und akklimatisieren.
Wir ziehen weiter über Geröll, dass auf dem Gletscher liegt und kommen schließlich um 15:15 Uhr in Gorak Shep an.
Hier übernachten wir auf der höchst gelegenen Unterkunft unserer Reise auf 5190m. Direkt zu Füßen des 7000ers Pumo Ri und dem davor gelegenen fast mickrig wirken Kala Pattar mit 5545m.
Gorak Shep ist die letzte dauerhaft bewohnte und höchst gelegene Ortschaft der Welt. Unmittelbar vor dem Südaufstieg zum Mount Everest. Der Ort liegt auf 5190m und besteht nur aus wenigen Häusern inmitten des Khumbu-Tals.
In Gorak Shep herrscht ein buntes Treiben. Hier sind viele Trekker, die sich tummeln. Ein Kauderwelsch etlicher Sprachen ist zu vernehmen. Irgendwie quirlich 😊 mir gefällt die Stimmung total.
Bis es um 18 Uhr Abendessen gibt, verbringen wir die Zeit mit Tee trinken, quatschen, berichte schreiben und internetten... 😆
Und wir machen Alex für alle Verseuchten, die wir zur Zeit haben, verantwortlich. Denn auch Andi hat heute die gleiche Mörderstimme, wie ich 🤣
Alex hatte zu Beginn der Tour heftigen Husten und so schallt die laute Frage:
Und wer trägt an allem Schuld?
Laute Antwort der anderen: Der Alex 🤣
Das ist natürlich Quatsch und nur witzig gemeint. Schön auch das süffisante Grinsen, das Alex dabei auflegt 😉
Die Unterkunft heute ist riesig und total überbucht. So losen wir aus. Arschkarte gezogen 😬 Das Zimmer für heute geht meiner Meinung gar nicht. Irgendwo im Keller, ohne Licht auf dem Gang zum Zimmer, ohne Tageslicht im Zimmer, ohne elektrisches Licht. Wir wissen ja, dass wir hier Abstriche machen müssen und wir sind auch wirklich mit basic zufrieden. Aber dieses Zimmer geht echt gar nicht. Zumal sich Simone ausruhen muss!
Nach der Nudelsuppe zum Mittag kam der Durchfall zurück. Und der macht einen hier oben richtig fertig. Denn man braucht hier in der Höhe um 5000m seine Kraft und Mineralstoffe.
Damber gibt alles und kann noch ein Zimmer im 2. Stock ergattern. Zwar kein Fenster mit Sicht auf einen Berg, aber immerhin ein Dachfenster mit Lichteinfall. Wir sind mit einem Umzug einverstanden. Damber und Meila sind der Hammer. Sie schleppen sofort das Bettzeug und die schweren Duffel vom Keller in die 2. Etage total lieb von ihnen und so kann Simone sich von den Strapazen erholen, während ich den Bericht fertigstelle.
Roland hat hochkonzentrierte Elektrolyte dabei und einen Powerriegel. Hoffentlich bekommen wir Simone damit wieder fit. Denn morgen wird es wieder mega anstrengend. Der Trek wird 8 bis 9 Stunden lang und dürfte Kraft kosten.
Es ist zwar erst um 18 Uhr Abendessen angesagt, aber wir sitzen schon um halb zusammen und trinken frischen Minztea.
Uns spricht eine Dame auf englisch an. Sie möchte gerne um 18 Uhr den gestern im Eis verstorbenen Sherpas gedenken. Wir machen natürlich mit. Völlig klar!
18 Uhr, alle stehen auf und ziehen ihre Mützen ab, im Raum herrscht Stille. Nur aus der Küche hört man etwas. Eine schöne Geste, wie ich finde.
Zum Abendessen gibt es maximal knoblauchlastige Gemüsesuppe, Spaghetti mit leckere Soße und Käse in rauen Mengen. Und zum Nachtisch ein richtig leckeres Schokoküchlein 😍 Kraft tanken, Speicher füllen ist angesagt.
Für Simone gibt's hingegen nur Toast und Elektrolyte zum Trinken. Und einen halben Riegel von Roland.
Das obligatorische breafing für morgen steht an. Morgen geht es ja ins Everest-Basecamp. Und der Tag kann wohl 9 Stunden lang werden. Das könnte heißen früh aufstehen. wir lauschen seinen Worten...
Wir brauchen 2 bis 2,5 Stunden bis ins Basecamp und von dort zurück 2 Stunden. Zur Wahl steht wieder hier in der Lodge zu Mittag zu essen oder nach dem Besuch des Basecamp auf den Kala Pattar, den besten Blick auf den Mount-Everest, zu steigen.
Eine Variante wird etwa 6 Stunden dauern, die andere 8 bis 9 Stunden. Simone wird die kürzere nehmen, ich entscheide morgen spontan.
Nach dem breafing verabschieden sich die meisten ins Bett. Es war dann doch anstrengend heute 😉 glücklicherweise ist Frühstück erst um 6:30.
Damber bringt noch extra Elektrolyte für Simone, damit sie für morgen möglichst fit ist. Einfach ein mega Guide❗️
Resümee des Tages:
So langsam merkt man die Anstrengung der letzten 12 Tage. In der Höhe ist es einfach eine andere Hausnummer, als würde man in den Alpen spazieren gehen.
Übrigens hört man an jeder Ecke Leute Husten. Heute hat außer ein völlig erschöpfter Asiat zunächst vor die Theke der Lodge und nach Erblicken eines Mülleimers in selbigen gekotzt. Das zeigt wohl auch die besonderen Belastungen hier oben.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 6:17 Stunden
Strecke: 11,8 km
HM: 738m (Aufstieg) | 396m (Abstieg)
Übernachtung: Gorak Shep, Snowland Highest Inn
Übernachtungshöhe: 5190m
Temperatur: zwischen 0 und 9 mittags, in der Sonne deutlich wärmer gefühlt
Zusammengefügt am 14. April 2023 um 14:24:38:
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Tag 14: Gorak Shep - Everest Basecamp - Lobuche
Es ist soweit wir machen einen Abstecher zum EBC (Everest-Basecamp) und damit einen Ausflug in die Geschichte der großen Expeditionen. Entlang des Khumbu-Gletschers, dem höchstgelegenen Gletschers der Erde, und des gewaltigen Khumbu-Icefall.
Hier auf 5364m, wie es auf dem großen Felsbrocken am Beginn des EBC steht, schlagen zweimal im Jahr die großen Expeditionen ihr Basislger auf. Ende April und nach der Regenzeit im Oktober kann man hier hunderte Zelte sehen. Bergsteiger aus der ganzen Welt verbringen hier bis zu 6 Wochen in der Zeltstadt, um sich für den entscheidenden Gipfeltag vorzubereiten.
Allerdings kann Simone leider nicht mit. Ihr Durchfall, Magenkrämpfe und Übelkeit sind Symptome der Höhenkrankheit. Und damit ist nicht zu spaßen.
Simone wird also mit Meila nach Lobuche absteigen und sich dort ausruhen. Jeder Meter tiefer ist besser. Später erfahre ich, dass die beiden 4,5 Stunden für die Strecke gebraucht haben, die man sonst bequem in 2 Stunden schafft.
Der Rest der Truppe braucht rund 2 Stunden bis zum Basecamp. Genauer gesagt kommen wir um 9:20 Uhr im Everest-Basecamp an. Und reihen uns in eine Schlange Menschen ein, die sich mit dem berühmten Stein, der den Eintritt zum EBC markierten soll, fotografieren wollen.
Auf dem Stein steht die angebliche Höhe: 5364m. Die Angabe stimmt aber nicht mehr. Der Stein ist mit dem Eis "runtergespült" worden, daher passt die Höhenangabe auf dem Stein nicht 🤣 meine Uhr, frisch kalibriert, zeigt 5257m.
Hier oben hat es Beata dann auch erwischt. Ihr geht es gar nicht gut und sie muss sich sogar etwas übergeben. Sie ist aber tapfer und schleppt sich bis Lobuche runter, wo sie sich auch sofort hinlegen muß. Sieht auch nach Höhenkrank aus. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den angeschlagenen weitergeht? Zumal morgen eigentlich die 3. große Passüberschreitung ansteht.
Wir machen auch ein paar Fotos und stoßen dann auf das neue Jahr an. Damber hat ein Bier mitgebracht. Heute ist Neujahrstag in Nepal und hier schreibt man das Jahr 2080.
Bevor eine riesige nächste Gruppe einschlägt machen wir uns auf den Rückweg nach Gorak Shep. Hier treffen wir um 11:25 Uhr ein und machen eine kurze Pause.
Drei aus der Gruppe entscheiden sich auf dem Rückweg noch den Kala Pattar zu besuchen.
Nach der kurzen Pause brechen wir um 12:05 Uhr auf in Richtung Lobuche. Hier werden wir heute nächtigen. Bisher in der schönsten, gepflegtesten Lodge.
Weil heute alle unterschiedlich fit sind, darf jeder in seiner Geschwindigkeit bergab gehen. Verlaufen dürfte sich hier keiner.
Ich komme um 14:05 Uhr in Lobuche an und schaue erstmal, was die anderen 50% von Team Kletterkirche macht. Liegt im Bett und schlummert. Hat aber wenig getrunken und nur an einem Powerriegel genästelt.
Simone zwingen wir, Guide Damber und ich, dann etwas zu essen auf. Ohne etwas zu essen und zu trinken wird es nicht besser. Also rein damit. Es gibt frische Pellkartoffeln mit Butter. Rund eine Stunde später erscheint sie auch wieder unten im Gemeinschaftsraum und traut sich an einen Minztea.
Das rote Gesicht ist aber doch keine Farbe von der schönen Sonne, es ist tatsächlich leichtes Fieber 😱 echt blöd.
Die Zeit bis zum Abendessen um 18:30 Uhr verbringen wir mit Fotos schauen und hin- und herschicken, Tee trinken, hot-shower, Quatschen und etwas Entspannung.
Resümee des Tages:
Besuch im EBC nur halb genossen. Kratzehals wird nicht weniger und fühlt sich wie eine Kehlkopfentzündung an. Dazu durch Erkältung (Winny) und Anzeichen der Höhenkrankheit (Simone) geschwächt. Beides behalten wir im Auge und entscheiden dann, wie es weitergeht.
Beim Minztea vor dem Abendessen besprechen wir mit Damber, was der bessere Weg für morgen ist.
Kurz gesagt:
Die Damen sollen den schweren Pass nicht gehen und lieber die alternative Route wählen. Das gilt auch für alle, die besser ihre Kräfte für das finale Ziel sparen bzw. Kraft sammeln wollen. Denn egal welche Route gewählt wird, ob Pass oder Alternative, die Aussicht ist dieselbe, nur aus etwas anderer Höhe. Man verpasst also nichts, außer ggf. der Gang über ausgesetzte Bereiche oder Gletscher.
Für mich ist klar, ich supporte auf der "leichteren" Route! Die aber auch 6 Stunden Gehzeit bedeutet. So kann auch ich schauen, ob meine Kraft für den Summit reicht oder nicht.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 5:49 Stunden
Strecke: 11,59 km
HM: 471m (Aufstieg) | 701m (Abstieg)
Übernachtung: New EBC Guest House
Übernachtungshöhe: 4930m
Temperatur: zwischen angenehm und schwitzig
Zusammengefügt am 15. April 2023 um 13:41:14:
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Tag 15: Lobuche - Dingboche
Wir folgen heute dem alternativen Plan und gehen nicht über den Pass.
Dieser Weg wäre nicht einfach gewesen. Der Kongma-La ist 5535m hoch und die Tour benötigt einen ortskundigen Guide, um den richtigen Weg zu finden. Dieser ist mit Damber vorhanden. Jedoch müssen wir Kräfte schonen und an Höhe verlieren, damit es Simone besser geht. Daher werden wir auch nicht in Chukhung schlafen, sondern im tiefer gelegenen Dingboche.
Der Weg nach Dingboche ist total überfüllt. Der Highway in Richtung Everest-Basecamp ist total überfüllt. Dafür kommen uns unzählig viele Fotomotive entgegen in Form von Yak-Karawanen oder Portern, die schwer Lasten befördern. Aber auch an einer Gedenkstätte für hier Verstorbene können wir vorbei. Eine eindrucksvolle Location.
In Dingboche kommen wir um 11:45 Uhr an der Tashi Delek Lodge an und machen eine Mittagspause. Wir werden die kommende Nacht hier auf 4410 Höhenmetern bleiben, Beata und Roland gehen weiter. Wir werden morgen früh die letzten 300m nach Chukhung aufsteigen und wieder auf die anderen treffen. Gemeinsam werden wir dann hinauf zum Island-Peak Basecamp auf 5050m aufsteigen.
Dort werden wir dann die Entscheidung treffen, ob wir den letzten Schritt gehen können und uns dann auf unser großes Gipfelziel der Reise vorbereiten: die Besteigung des 6189m hohen Island Peak
Somit bleibt für heute:
Etwas Siteseeing mit Maila in Dingboche. Maila hat gefragt, ob wir Lust hätten. Siteseeing hätte ich mir jetzt so vorgestellt, dass man sich den Ort anschaut... Mila steigt aber mit und knapp 160m hoch 🤣 nach knapp ne Stunde sind wir wieder unten und genießen gemeinsam in der French Bakery leckeren Schokokuchen und besten Kaffee und Cappuccino.
Sonst gibt es hier eine Polizeistation, eine Landestelle für Rettungshubschrauber, einige "Einkaufsläden", ein Café und die French Bakery.
Danach geht's ins die Lodge... Ausruhen, Wellness (hot shower), Akklimatisatisieren, Milktea trinken und dabei etwas Bericht schreiben und surfen.
Um 18:30 Uhr gibt es Abendessen. Noch etwas Gutes hat die heutige Variante. Ich habe freundlich gefragt, ob ich is zum Abendessen haben könnte und der Chef hat ja gesagt 👌🏻🇳🇵🤩
Es geht außerdem früh ins Bett, weil wir um 05:30 frühstücken und um 6 Uhr nach Chukhung aufsteigen.
Resümee des Tages:
Heute kann man die Tour als entspannte Wanderung bezeichnen. Aber genau das musste auch heute sein, um die Höhenkrankheit hinter sich lassen zu können. Das scheint gut geklappt zu haben. Also auch ohne die Überschreitung des 3. Passes ein gelungener und schöner Tag 👌🏻
Zusammengefügt am 16. April 2023 um 15:42:34:
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Tag 16: Dingboche - Chukhung - Basislager (oder auch nicht)
Der letzte Abend und die Nacht waren fürchterlich. Etwa 1,5 Stunden nach dem Abendessen habe ich fürchterliche Übelkeit bekommen. Nicht viel später reagierte mein Körper mit Durchfall und Erbrechen. Von der eh schon viel zu kurzen Nacht blieb nicht viel für Schlaf übrig...
Hat es mich nun auch erwischt? War es nur das Essen oder doch Anzeichen der Höhenkrankheit? Bisher habe ich das doch alles gut verpackt und viel höher waren wir auch, ohne dass ich größere Schwierigkeiten hatte. Mal abgesehen von Erkältung und Halskratzen. Und nun, rund 1000m tiefer erwischt es mich dann doch?
Egal, was es war. Nach dem Frühstück um 5:30 Uhr brechen wir auf in Richtung Chukhung. 3 Stunden soll der Marsch dauern und etwas über 300 Höhenmeter
haben. Schon beim Losgehen merke ich, dass es schwierige 3 Stunden werden und mein Körper eigentlich gar nicht will. Aber der Geist will auf jeden Fall ins Basislager.
Also zwinge ich mich auf die Strecke. Unser Porter bringt eh schon das Gepäck nach Chukhung. Nach rund 1,5 Stunden ist aber Schluss. Wir ziehen die Reißleine und brechen ab. Es geht einfach nicht mehr.
Wir drehen also um und gehen zurück nach Dingboche. Fast stetig bergab, aber dennoch anstrengend. Immer wieder den Blick zurückwerfend auf den Gipfel, den es morgen zu besteigen galt.
Maila geht weiter, um unser Gepäck wieder auf die Reise zu schicken.
An der Lodge von gestern angekommen setzen wir uns in die Sonne und trinken schwarzen Tee. Der tut auch meinem Hals gut, der seit Tagen heftigst kratzt.
Schon um 10:30 Uhr ist Maila zurück, ohne Porter 😲 er hatte zwar gesagt, dass er das Gepäck von einem Porter tragen lässt jetzt hat er es aber selbst geschleppt. Und in was für einer Zeit 💪🏻👌🏻😱 Wir trinken mit ihm Cola und Tee in der Sonne. Er richtet auch den Plan von Damber aus. Wir sollen heute nichts mehr unternehmen. Der Tag steht im Zeichen der Entspannung. Morgen, wenn wir Kraft und Lust haben, können wir mit Maila eine Tour machen. Übermorgen kommt die Gruppe herunter und wir gehen gemeinsam weiter bergab.
Am Himmel ist ein Hologramm zu sehen. Der Besitzer der Lodge erklärt dazu, dass in den nächsten 24 Stunden schlechtes Wetter aufzieht. Hoffentlich ist das Wetter für die Gipfelstürmer noch gut genug 🤞🏻🤞🏻
Schon wenige Stunden später regnet es zunächst, dann gibt es Hagel und schließlich schneit es wie verrückt. Uns gefällt es, denn die Landschaft nimmt direkt ein anderes Gesicht an. Ein schönes, wie mit Puderzucker bestreutes 😍
Ich muss mich mittags hinlegen und schlafe auch tatsächlich fix ein. So gegen halb 5 beschließen wir zum Cafe Himalaya zu gehen. Wir haben gehört das man die "for free" sein Handy laden kann. Da wir heute zu wenig Strom mit den Panels erzeugt haben, brauchen wir dringend Strom. Das würde in unserer Lodge knapp 1500 Rupien kosten. Im Café zahlen wir 1850 und bekommen dafür noch Kaffee und leckeren Kuchen. Die deutlich bessere Wahl. Und die Atmosphäre im Café ist herrlich. Es läuft Musik und ans steht im Zeichen der Erstbesteigung des Mount Everest. Fotos der Erstbesteiger, Equipment und mehr zieren die Wände. Einfach herrlich. Dagegen war die Bäckerei von gestern eine Wucher.
Wir bleiben bis zur letzten Sekunde und gehen pünktlich zum Essen in unsere Lodge. Mit fast voll geladenen Handys 😊
Wir haben freie Wahl und so gibt es Pommes, gebratene Nudeln mit Ei und Pilzsuppe.
Ich hoffe sehr, dass diese Leckereien dort bleiben, wo sie sind.
Nach dem Abendessen geht es in den Schlafsack. Kraft tanken, um ggf. morgen eine Bergtour zu unternehmen.
Resümee des Tages:
Mich umkreisen heute Gedanken rund ums Scheitern. Bin ich gescheitert, sind wir gescheitert? Irgendwie empfinde ich das schon so. Seit Monaten akribisch vorbereitet und auf das große Abenteuer Bergbesteigung hingefiebert und am Ende einen Tag vorher die Reißleine ziehen müssen... es nicht "zuende gebracht" zu haben. Das fühlt sich für mich an wie scheitern.
Ich habe keine Ahnung, wieviel Anteil corona und auch die 3. Corona-Erkrankung kurz vor der Reise hat. Und die Variable "Höhenkrankheit" war nicht abschätzbar.
Sicher ist, dass die Reise aus Sicht der physischen Leistungsfähigkeit nicht unter dem besten Stern gestanden hat.
Dennoch... auch wenn die Besteigung, die morgen stattfinden soll, sofern das Wetter mitspielt, ohne dass Team Kletterkirche stattfindet, dass Ziel "so hoch, wie nie zuvor" ist allemal erreicht. Und ich glaube mit etwas zeitlichem Abstand ist es auch mir möglich zu erkennen, wieviel wir unter den Voraussetzungen geleistet haben.
Ich wünsche allen, die jetzt gerade im Schnee im Basecamp ohne Internet sind, dass sie den Berg rocken. Von uns 10 werden es wohl 6 versuchen. Ich bin gespannt, wieviele oben ankommen und vor allem gesund und munter wieder unten ankommen.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 3:06 Stunden
Strecke: 3,06 km
HM: 243m (Aufstieg) | 254m (Abstieg)
Übernachtung: Dingboche, Tashi Delek Lodge
Übernachtungshöhe: 4730m
Temperatur: von kalt über heiß bis frostig war heute alles dabei
Zusammengefügt am 17. April 2023 um 17:17:39:
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Tag 17: anders als geplant...
Eigentlich war heute der große Tag der Reise...
...mit der kürzesten Nacht
...mit Losgehen mit Stirnlampe
...mit kräftezehrender Bergsteigerei
...mit triumphierendem Gesichtsausdruck
...mit spannender, emotionaler Berichterstattung vom 17. Tag
Wir ein namentlich bekannter deutscher Philosoph aber schon sagte:
"Wäre, wäre, Fahrradkette"
Der Konjunktiv bringt uns nicht weiter. Daher ist es jetzt egal, was gewesen wäre.
Wir sind im hier und jetzt. Und auch wenn es nicht über die 6000m gegangen ist. Heute ist wie beim ersten Pass passiert, was Damber zu Beginn der Reise sagte:
"Die meisten kommen hierher, um zu schauen. Mein Rat: Geh langsam und fühle!"
Es war zu Beginn Wehmut zu spüren beim Blick auf den Island-Peak. Aber wer hätte gestern gedacht, dass wir es heute auf 5085m auf den Nangkartshang Peak schaffen? Und Kraft, Luft und Ausdauer waren mega 💪🏻
Zur Belohnung gibt es zu Mittag einen Chicken Burger. Yak gibt's nicht. Eigentlich soll man hier oben auf chicken verzichten. Warum? Weil alles zu Fuß transportiert wird. Und es kann schonmal dauern bis Fleisch hier oben auf über 4000m ankommt. Und die Kühlkette wird sicher nicht immer eingehalten...
Da ich nur eh schon die Seele aus dem Leib gek.... habe, gehe ich das Risiko ein. Runter komme ich auch mit Übelkeit 😉
Was soll ich sagen? Der war mega lecker. Und nun ab ins Himalaya Café. Café genießen und Handies für umme laden 😊
Im Café läuft ein Video über Unfälle bzw. Todesfälle im Zusammenhang mit Eisabbrüchen und Lawinenabgängen am Everest-Basecamp. Und mit den Bestrebungen der Sherpas für mehr Arbeitsrechte. So protestierten sie 2014, nachdem 16 Sherpas bei einem Eisbruch und Leben gekommen sind. Die Saison wurde nach 5 Tagen Protest und Verhandlungen für beendet erklärt, weil sich die Sherpas weigerten zu arbeiten. Sie konnten letztendlich ihre Rechte deutlich verbessern und sind z.B. jetzt versichert.
2015 folgte das nächste schwere Ereignis. Ein schweres Erdbeben erschüttert Nepal. Es kommen insgesamt mehr als 7000 Menschen ums Leben. Im Everest-Basecamp geht eine Lawine ab und begräbt große Teile des EBC. 19 Menschen sterben hier.
Nach dem Film und "Kaffee und Kuchen" sind die Handies leider noch nicht voll. Der Besitzer sagt, dass mein Handy nur 49 Prozent hätte und bietet an, dass er die Handies lädt und wir sie später abholen können. Was für ein Service 😍 rund 1,5 Stunden später sind die Handies auf 100 Prozent. Schon bei Betreten des Cafés kommt der Besitzer mit Handies und Ladekabeln entgegen 😊
Mit Strom bewaffnet geht's in die Lodge des Halsabschneiders zurück. Strom kaufen wir von ihm nicht, Internet schon. Und selbst da bescheisst er. Der Originalpreis ist auf den Tickets aufgedruckt. Er hat sie durchgestrichen und nimmt statt 600 einfach mal 800 Rupien. Ein anderer hat im Shop ggü gekauft und die üblichen 600 für dasselbe Ticket gezahlt... echt ätzend so eine Raffgier.
Wir konnten wieder frei zum Abendessen wählen, haben aber eigentlich schon gar kein Hunger mehr bei der vielen "Fresserei". Wir bekommen außerdem jeden Abend Nachtisch. Den können wir aber heute wirklich nicht mehr essen und herrschenden ihn ab ein deutsch / englisches Pärchen.
...und verquatschen und dann noch bis kurz vor 9 (PM). Sehr nett war's.
Wir können ausschlafen. Frühstück gibt's um 7 und um 8 gehen wir auf eine kleine Tour, bis wir die anderen dann gegen 10 oder 11 Uhr treffen. Maila scheucht uns schon ganz gut und lässt und nicht einfach hier abhängen, bis die anderen hier sind 🤣🤣🤣 es ist seinen Angaben zur Folge nur eine kleine exercise 👍🏻
Wir haben heute schon kurz mit Ihnen Kontakt gehabt. 6 sind den Berg angegangen. Es haben allerdings nur 2 bis ganz oben geschafft. Ich bin sehr gespannt auf die Geschichten und auch, warum es nur 2 geschafft haben...
Resümee des Tages:
Der innere Ärger um die entgangenen Besteigung eines 6000er's ist fast vergessen. Wir haben einen 5000er gemacht und sind im Himalaya... ganz weit oben. Höher als (fast) alles in Europa und so hoch, wie nie zuvor. Unsere Körper haben in den vergangenen Wochen viel Kraft gelassen, doch das ist im Augenblick nicht wichtig und fast vergessen...
So kann der Abend zuende gehen. Voller Demut, voller Stolz und im Herzen das Glück 😊
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 5:04 Stunden
Strecke: 6,21 km
HM: 764m (Aufstieg) | 781m (Abstieg)
Übernachtung: Dingboche, Tashi Delek Lodge
Übernachtungshöhe: 4730m
Temperatur: wieder von allem was dabei 😀
Zusammengefügt am 18. April 2023 um 17:31:31:
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Tag 18: Dingboche- Pheriche - Dingboche
Nach einem späten Frühstück um 07:00 Uhr machen wir einen kurzen Spaziergang nach Pheriche. Meine Güte ist hier was los. Hier gibt es 3 Heli-Pads und es geht zu, wie im Taubenschlag 🤣
Ein Helikopter jagt den nächsten. Reinkommend, wie abfliegend 🚁🚁🚁
In Pheriche kehren viele Bergsteiger aus den Everest-Basislagern zum Entspannen ein. Daher gibt es hier maximalen Flugverkehr.
Wir haben total Lust einen Milchkaffee zu trinken und halten an einer Lodge an. In der Sonne sitzend genießen wir das schwarz- gelbe Gold ☕️🤣
Dann geht es zurück nach Dingboche, wo wir die Lodge für die nächste Nacht wechseln. Hier ist der Plan, so stellt es sich der Halsabschneider vor, dass die ganze Gruppe teuren Kuchen verspeist. Aber den anderen habe ich heute morgen noch fix die schöner Alternative des Himalaya-Cafe mitgeteilt...
Die anderen sind um 11:00 Uhr noch nicht zurück und so beschließen wir noch einsam kurz durch den Ort zu gehen und ein paar schöne Fotos zu machen.
Entscheidung gefällt und zack kommt die Truppe um die Ecke. Eine herzliche Begrüßung folgt. Es ist total schön zu sehen, dass man sich vermisst hat 😊 einige sind echt angeschlagen... Husten, Schnupfen, Gekeuche. Hier haben einige federn gelassen. Unser Damber hat selbst Antibiotika dabei, die verteilt wurden.
Wir setzen uns in die Sonne, bestellen etwas zu essen und trinken gemeinsam ein Bergbier. Die Stimmung ist ausgelassen und einfach nur schön 🤩
Nach dem Essen gehen wir gemeinsam ins Himalaya-Café. Kaffee trinken, Kuchen essen und Handies / Powerbanks laden.
Danach sind wir so vollgefressen, dass wir einen Verdauungsspaziergang machen wollen. Da wir die im Café laufende Doku "Sherpa" gestern schon gesehen haben gehen wir zurück. Aber nicht den direkten Weg durch den Ort zurück, sondern "oben außen herum". Nur etwas über 100 Höhenmeter, aber dennoch wieder hoch 🤣
Zurück an der Lodge kommen die anderen, teils mit Einkäufen an. So beschließen wir noch zu dritt ein paar Sachen zu besorgen. Und schon sind wir wieder mitten im Ort 🤣🤣🤣 naja, egal. So sehen wir den täglichen Anflug des Heli-Liferservices, der allabendlich die Shops beliefert. Ein reges Treiben ist zu beobachten. Der Heli wird gemeinsam fix be- und entladen. Bei laufenden Rotorblätter... gezeigt dem Motto: Zelt ist Geld ⏲️💰
Wieder in der Lodge angekommen trinken wir gemeinsam Tee und lauschen lustigen Geschichten Dambers. Lachen uns dabei schlapp 🤣
Heute gibt es wieder gemeinsames Abendessen. Und das schmeckt sehr, sehr lecker. Reis, Pizza und Kartoffeln, die ich gegen Pizza eintausche. Zum Nachtisch gibt es eine schöne Aufmerksamkeit. Ein extra für uns gemachter Kuchen mit Widmung 😍
Viele aus der Gruppe sind mächtig platt und wollen nur noch eins: ins Bett / in den Schlafsack.
Resümee des Tages kurz und knapp:
In der Gruppe ist's am Schönsten!
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 2:45 Stunden
Strecke: 5,18 km
HM: 324m (Aufstieg) | 358m (Abstieg)
Übernachtung: Dingboche, Snow Lion Lodge
Übernachtungshöhe: 4400m
Temperatur: von allem was dabei 😊
Zusammengefügt am 19. April 2023 um 16:59:01:
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Tag 19: Dingboche - Tengboche
Nach dem Frühstück beginnt nun leider unser Rückweg 😓 Ein letzter Blick zurück über Steinmauern von Dingboche zum Island Peak. Der Anblick tut jetzt überhaupt nicht mehr "weh" 😉
Unser Weg führt uns heute nach Tengboche. Entlang des hinabrauschenden Imja Koshi verlieren wir Höhenmeter über Höhenmeter. Simone und ich sind wie ausgewechselt fit 💪🏻 Selbst laufen und das schnelle Aufsteigen über eine steile Treppe auf über 4000m bereitet uns heute 0 Probleme. Was für ein Schicksal 🤷♂️
Nach etwa einer Stunde erreichen wir auf knapp 4000m Höhe die Baumgrenze und es wird langsam grüner. Wir stoppen für einen Tee und hätten eigentlich von hier einen fabelhaften Blick auf meinen Lieblingsberg, die Ama Dablam. Doch leider ist es diesig. Es scheint fast so, als sei die Gegend ebenso traurig, wie ich, dass wir gehen müssen 😥
Wir folgen den Pfad, der immer grüner wird. Überall ist Rhododendron zu sehen, der aber leider noch nicht blüht. Dafür sind wir zu früh dran. Blüt der Rhododendron, dann stehen die Berge förmlich in Flammen 🏔🔥 vielleicht haben wir weiter unten Glück, denn da ist es wärmer.
Der Weg nach Tengboche geht zuletzt noch einmal richtig steil bergauf. Mir schier unendlich vorkommende Steintreppen schlängeln sich hoch auf einen Hügel.
Um 12:30 Uhr kommen wir in unserer Lodge an. Wir kehren ein und gönnen uns ein herrliches Barahsinghe Pilsener Bier. Und beim Essen lassen wir es richtig krachen. Steak mit Pommes und Gemüse und ein Veggieburger mit Pommes.
Nach dem Essen gingen wir uns noch ein Bier. Ich baue aus den Dosen eine Pyramide, was Briten auf den Plan bringt 🤣
Ich willige in ein Foto ein und grinse die Dame an. Sie ist etwas neidisch, aber dann doch besänftigt, als sie erfährt, dass wir auf dem Abstieg sind 🤣
Wir gehen ein paar Meter hinab zum berühmten Sherpa-Kloster Tengboche auf 3870m Höhe.
Wir besichtigen Sie von innen und außen. Von innen darf man leider keine Fotos machen, was ich sehr schade finde. Es ist so schön farbenfroh und bis ins Detail gebaut / modelliert.
Nach dem Besuch gehen wir in die nahegelegene Bäckerei. Lecker Kuchen und Bier 🤣🤣🤣 schon verrückt.
Um 18.30 Uhr gibt es Abendessen. Die Zeit bis dahin wird für Entspannung oder in meinem Fall für Haare schneiden und rasieren genutzt. Das ist aus meiner Sicht aber auch schon der einzige positive Aspekt des Absteigens
Ein Thema hat uns hier begleitet und sehr berührt. Die Kehrseite des Tourismus in der Region bringt Müll mit sich. Viel Müll❗️Unser Reiseveranstalter "verdonnert" jeden Teilnehmer dazu Müll vom Berg mit nach unten zu nehmen. Wir finden das super. So hat jeder mit den Reiseunterlagen einen "Dreck-Sack" bekommen, mit dem man Problemmüll wie Batterien vom Berg mit hinunter nimmt. Wir werden das ab morgen machen. Und wenn es kein Problemmüll gibt, dann sammeln wir auf dem Weg etwas Müll.
Morgen gibt es um 6:30 Uhr Frühstück, um 7:30 Uhr geht es los in Richtung Namche Bazar. Der Weg wird auf und ab gehen. Zunächst 600m hinunter, um dann wieder 400m aufzusteigen, usw. In Namche Werken wir zu Mittag essen und Souvenirs kaufen.
Wir sieben noch etwas Karten und lauschen dabei einer indischen Reisegruppe, die sich tierisch aufregt und bestimmt eine Stunde "rummoppert". Total nervig und daneben. So sehr, dass sich einzelne aus der Gruppe mit Gesten für das Verhalten einiger entschuldigen. Grund der Unruhe sollen wohl unterschiedliche Wünsche zum Abendessens gewesen sein 🙄
Resümee des Tages:
Zu Beginn der Reise fühlte es sich so an, als würde man mega viel Zeit haben und heute ist "auf einmal" schon Tag 19 und damit geht es auf das Ende zu.
Mich beschleichen am Morgen wie zu Beginn der Reise besondere Emotionen. Es sind zwar noch ein paar Tage, aber es fühlt sich irgendwie schon an, wie das Ende der Reise. Ich möchte jedoch nicht, dass es zuende ist. Diese tiefe Sehnsucht unterwegs zu sein, weg von allen Zwängen oder Normen, scheint in mir riesengroß zu sein.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 4:24 Stunden
Strecke: 11,06 km
HM: 447 (Aufstieg) | 869 (Abstieg)
Übernachtung: Tengboche, Hotel Himalayan
Übernachtungshöhe: 3870m
Temperatur: es wird immer wärmer. Heute brauchen wir keinen Schlafsack
Zusammengefügt am 21. April 2023 um 04:45:54:
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Tag 20: Tengboche über Namche Bazar nach Monjo
Unser Weg führt uns heute zurück zum Ausgangspunkt unserer Trekkingtour - nach Monjo.
Damber hat nicht zu viel versprochen. Direkt am Haus geht unser Weg steil bergab. Wir erhaschen schöne Ausblicke auf schneebedeckte Berge. Teils durch Nadelwald geht es runter zum Militär Checkpoint. Fotografieren verboten 🤭 🤣
Je tiefer wir kommen, desto öfter sehen wir blühenden Rhododendron. Hier ist es halt wärmer, als in den weiter oben gelegenen Rhododendron-Wäldern. Um 08:15 Uhr haben wir fast 600 Höhenmeter geschafft.
Wir überschreiten Hängebrücke Nr. 11 und gehen dahinter direkt wieder hoch. Es folgen die vorausgesagten 400 Höhenmeter.
Leider ist es diesig. Das Wetter wird in den kommenden Tagen und Wochen deutlich schlechter. Wir haben richtig Glück gehabt während unseres Treks.
Kurz vor Namche Bazar kommen wir an der offiziellen Gedenkstätte, einer schönen Stupa, für Tenzing Nor***** Sherpa vorbei.
Wir machen dann einen Zwischenstopp in Namche Bazar. Um 11:30 Uhr stehen wir oberhalb von Namche und besprechen, wie es weitergeht. Wir wollen uns um 14 Uhr am "Ortseingang" treffen, um von dort nach Monjo weiter zu gehen.
Die Zeit nutzen wir zum shoppen und um zu Mittag zu essen. Wir kehren im Hotel Namche ein, in der wir schon zu Beginn der Reise genächtigt haben. Wir wissen, dass das Essen hier gut ist und wollen nicht Gefahr laufen, anderswo Schiffbruch zu erleiden. Denn wir wollen Fleisch 🤣
Wir gönnen uns ein Steak und ein kühles Bier bzw Cola. Und was soll ich sagen... es schmeckt uns richtig gut 😊
Nach den Essen wird noch etwas geshoppt. Weil es zu regnen beginnt, trinken wir noch einen leckeren Kaffee bei einem jungen Nepalesen und nutzen die Zeit im Trockenen, um die Rucksäcke und uns warst zu machen... Wir kommen mit dem jungen Besitzer ins Gespräch und stellen fest, dass wir beide auf "elektronische Tanzmusik" stehen 😊 er kennt sogar die Tomorrowland 😊👌🏻
Kurz vor 14 Uhr gehen wir bergab zum Treffpunkt. Mittlerweile hat es sich eingeregnet, so dass tatsächlich die Hauben für die Rucksäcke und die Regenjacken zum Einsatz kommen.
Heute auf total viele Esel- und Djopkey-Karawanen unterwegs, die allerhand waren transportieren. So z.B. jede Menge Gasflaschen. Wir kommen gar nicht richtig voran, weil zig vollpepackte Esel den kompletten "Verkehr" zum erliegen bringen. Schließlich gelingt es uns aber auch die stockenden Tiere mit lauten Rufen zum Weitergehen zu bewegen.
Es regnet unaufhörlich und es donnert mittlerweile auch. Damber ist merkbar bemüht uns möglichst schnell tiefer zu bringen. In einer Affengeschwindigkeit geht es über den steinigen Pfad bergab. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht ausrutschen und stürzen. Es ist nämlich oft sehr glatt.
...und dann beginnt es auch noch zu Hageln 😱 unangenehm, aber wir steigen munter weiter ab und sind irgendwann richtig durchnässt.
Auf dem Weg hinab kommen wir wieder an die Hillary-Bridge mit den vielen Gebetsfahnen. Von hier wandern wir wieder entlang des Dhudh Kosi, dem Milch-Fluss, bis wir wieder in Monjo sind.
Um 15:40 Uhr steigen wir auf zum Eingangs- / Ausgangstor zum Sargamatha Nationalpark. Nur eine viertel Stunde später kommen wir an unserer Lodge an.
Wie beziehen die Zimmer, packen die Rucksäcke und Duffel aus, weil einiges feucht geworden ist... wir Duschen ausgiebig. Endlich wieder eine heiße 🔥 Dusche. Das tut richtig gut und so gleicht das "Badezimmer" schon sehr bald einem Dampfbad 🤣
Nach dem Duschen und dem ersten Aufräumen gehen wir in die Lodge. Wir wollen einen Kaffee trinken. Fast alle sitzen aber schon da und trinken Bier und chung, ein handgemachtes, alkoholisches Getränk. Genauer ist es ein Reis-Schnaps der Sherpas. Mich erinnert es etwas an Williams-Birne. Ist jetzt nicht mein Favorit, aber schmeckt ganz okay.
Um den großen Ofen trocknen wir alles, was geht. Hosen, Jacken, Socken, Rucksäcke und meine taktische Beintasche. Wir sind ganz schön nass geworden heute.
Um 18:30 Uhr gibt es Mittagessen. Es schmeckt einfach vorzüglich. Wir schlagen uns mächtig die Bäuche voll und lauschen dann Dambers Ideen für morgen.
Wie dürfen etwas ausschlafen und frühstücken erst um 07:30 Uhr. Danach geht es dann nach Lukla von wo wir übermorgen dann abfliegen werden.
Resümee des Tages:
Der Himalaya weint, weil wir gehen. Anders kann es eigentlich nicht sein. Die letzten Wochen hatten wir mega Wetter. Heute, wo wir uns so langsam verabschieden müssen, wird es mega nass. Aber wollen wir mal nicht maulen. Wir hatten bloß diesen einen schlechten Tag und morgen dürfte alles wieder trocken sein.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 6:29 Stunden
Strecke: 17,34 km
HM: 642m (Aufstieg) | 1639m (Abstieg)
Übernachtung: Monjo Guesthouse
Übernachtungshöhe: 2885m
Temperatur: von heiß bis Starkregen und Hagel alles dabei 😱
Zusammengefügt am 21. April 2023 um 17:53:04:
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Tag 21: Von Monjo nach Lukla - Trekkingende in Lukla
Trekkingende in Lukla - das erwartet uns heute 😓
Bevor wir aufbrechen, besuchen wir den kleinen Shop unseren 2. Guide Maila. Er wohnt hier in Monjo und hat direkt am Trek einen kleinen Shop, wie man ihn hier an der Strecke immer wieder sieht. Wir kaufen alle etwas und lassen je etwas Trinkgeld da 😊nach ein paar Fotos und der Verabschiedung seiner Familie machen wir uns auf in Richtung Lukla.
Um halb 12 stoppen wir zum Mittagessen. Hier waren wir ganz zu Beginn unserer Reise und haben die erste Mittagspause gemacht. Ich esse noch einmal traditionell. Thukba, leckere Nudelsuppe mit Gemüse und Eistreifen.
Wieder überkommen mich Emotionen... 😉 Es soll jetzt tatsächlich auf das Ende der Trekkingtour gehen 😥 nunja, irgendwann ist immer das Ende angekommen.
Es hat ziemlich lange gedauert mit der Zubereitung des Essens. Die kleinen Lodges haben einfach zu wenig Personal bei starkem Andrang. Da unser Maila früher in der Gastronomie tätig war, gilt er aus. Wir so oft in den letzten Wochen 😊
Kurz vor 13 Uhr geht es vollgefuttert weiter. Wir müssen jetzt noch ein paar hundert Höhenmeter hoch nach Lukla.
14:35 Uhr kommen wir am Tor zum Nationalpark mir der Büste der ersten Sherpa-Frau, die den Everest bestiegen hat - "Pasang Lhamu Sherpa"
Nur eine viertel Stunde später sind wir an unserer Lodge von heute. Wir gingen uns ein Kölsch, ja richtig gelesen 🤣 Kölsch vom Fass 😍 Sherpa Kölsch 🇳🇵
Wir sitzen zusammen und haben Lust auf Leckereien so bestellen wir im Wechsel irgendwelche nepalesischen Flips, mega scharf... dann Pringles und irgendwie hab ich Lust auf Pommes... es gibt zwar 18.30 Uhr Abendessen, aber egal. Für den Geschmack 😊 dazu gibt es das ein oder andere Sherpa Kölsch 🤣😉
Dabei legen wir die Trinkgelder zusammen und teilen nach einem bestimmten Schlüssel auf. Jeder unserer Helfer, egal ob Guide oder Porter, soll sein verdientes Trinkgeld bekommen. Das Trinkgeld ist wichtige Einnahmequelle, da das Grundgehalt sehr gering ist. Wir geben es gerne, denn alle haben viel geleistet während unserer Reise.
In Lukla feiern wir Abschied von unseren treuen Begleitern, die uns in den letzten Wochen nicht von der Seite gewichen sind. Von unserem Guide @Damber, unserem 2. Guide @Dihren (Maila) und unseren Portern.
Wir essen und trinken ein Bier zusammen. Es ist hier üblich, dass die Gäste die Porter zum Abendessen am letzten Abend einladen. Wir finden das total schön und beteiligen uns gern. Zwischendurch frage ich bei den Leuten nach, ob sie noch ein Bier möchten. Aber sie sind total bescheiden und zufrieden. Nach dem Essen ertönt Musik und es wird zum Tanz aufgefordert. Zu Beginn der Reise sprach Damber von einer Familie. Gerade jetzt in diesen Augenblick fühlt es sich genauso an. Die ganze Reise warte ich darauf, dass ein Lied gespielt wird... und was passiert jetzt? Das erste Lied, mit den zum Tanz animiert wird, ist "mein" Lied: Resam Firiri, ein Nationallied, was sich mit total ins Gehirn gebracht hat während meiner Recherchen und Vorbereitungen 🇳🇵❤️👌🏻
Gegen 21:00 Uhr beschließen wir dann zu packen. Denn um 5:00 Uhr gibt's Frühstück...
Wieder dasselbe Spiel. Obwohl wir 20 kg Freigepäck haben, rechnet sie airline nur mit 15kg. Das bedeutet, dass Rucksack und Duffel zusammen nur 15 kg wiegen dürfen. Somit muss alles, was über 15 kg ist, am Körper getragen werden. So werden wir morgen alle wieder wie auf den Hinflug wie Michelin-Männchen aussehen 🤣 mehrere Hosen übereinander an, ebenso mehrere Oberteile plus Weste, plus Daunenjacke, plus Hardshell... und jede Tasche mit irgendwas vollgestopft. Egal, ob Socken, Mützen oder sonstwas. Total daneben, aber anders geht es nicht überschreitet man das Gewicht, dann bleibt das Gepäck am Boden und geht mit etwas Glück mit einer der nächsten Maschinen, bei der das Gewicht stimmt, in die Luft. Wir wollen alle nicht riskieren, dass etwas zurückbleiben muss und passen und den Gegebenheiten an... 🙄
Einen Satz unseres Guide in der "Verabschiedungsrede" möchte ich zitieren und unkommentiert stehen lassen:
"Als Gast gekommen, als Freund gegangen"
Resümee des Tages:
Die Reise findet mit dem gemeinsamen Essen und ausgelassenen Tanzen einen gebührenden Abschluss. Es war so herzlich, es war so entspannend, es war einfach nur schön. Ich bin sehr froh und dankbar für diese Erfahrung und kann nur jedem sagen, der Lust auf Nepal bekommen hat:
Nicht wollen, machen!
Ganz ohne Sorgen, es nicht zu schaffen.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 4:07 Stunden
Strecke: 13,17 km
HM: 625m (Aufstieg) | 601m (Abstieg)
Übernachtung: Everest Plaza Lodge
Übernachtungshöhe: 2800m
Temperatur: wieder etwas von allem dabei
Zusammengefügt am 23. April 2023 um 05:29:05:
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Tag 22: Flug nach Ramechap | Fahrt nach Kathmandu
Heute ist es soweit. Leider verlassen wir das Everest-Gebiet 😥 Noch einmal werden wir den gefährlichsten Flughafen der Welt besuchen. Unser Flug wird uns zurück nach Ramechap bringen, von wo aus wir mit dem Bus zurück nach Kathmandu fahren werden.
Der Wecker geht um 4:20 Uhr. Wir müssen früh am Flughafen sein, um auch einen möglichst frühen Flug zu erwischen. Daher Kastanien wir Sion um 5:45 Uhr los durch Lukla bis zum Flughafen.
Hier beginnt das bereits bekannte Procedere. Duffel wiegen, Rucksäcke wiegen, Durchsuchung von beidem... wobei die Durchsuchungen wohl auch nur proforma sind... da wir nur mal kurz hineingelukt und fertig. Das ist aber auch gut so... denn wir haben "ein paar" Steinchen u.a. von Everest-Basecamp im Gepäck 🏔
Und begleitet nur unser Guide @Damber bis nach Kathmandu. Von @Dehliren (Maila) verabschieden wir uns herzlich beim Check-In.
Unser Flieger hebt um 6:55 Uhr ab und bringt uns in gut 20 Minuten nach Ramechap und damit 2000m tiefer. Dort wird es dann auch deutlich wärmer sein.
Um 7:15 Uhr fliegen wir den Airport Ramechap an und sehen von oben das erste mal seit Wochen wieder Autos. Nur eine Minute später setzen wir auf der Landebahn auf und man merkt direkt, wie warm es hier ist 🥵 wir müssen dringend aus den vielen Kleidungsstücken raus, die wir zum Gewicht in unseren Duffeln und Rucksäcken sparen angezogen haben...
Wir müssen diesmal unsere Duffel selbst tragen und werden schon bei Verlassen der Landebahn durch einen Zaun von unserem Fahrer angesprochen. Er wartet bereits auf uns. Alle machen sich leichter und schließlich wird alles auf dem Dach verzurrt.
Nach einer kurzen Pinkelpause geht die Lutzi um 7:40 Uhr ab.
Die Strecke bis Kathmandu beträgt zwar nur knapp 135km, wird aber 5 bis 6 Stunden dauern. Das lässt erahnen, in welchem Zustand sich der Weg befindet...
Es geht über eine schlechte Straße, oft eher Piste, bergauf und bergab. Immer entlang des Flusses Tamakoshi. Mit einer tollen Aussicht auf das Land. In der Ebene ist es richtig grün geworden. Hier wird Mais angebaut. In der Regenzeit werden die selben Flächen dann zum Anbau von Reis genutzt.
Im Fluss ist ein Fischer zu Fuß zu beobachten. Vor ihm sieht man einen Fisch, den er mit einem Wurfnetz fängt. Sehr interessant. Ich fühle mich wie in zwei Welten. Hier oben auf der Straße ist es irgendwie schnelllebig. Ständig wird gehupt. Touristen werden von hierzu nach da gekarrt. Und etwa 100m tiefer scheint aus ruhig und entspannt. Anders wäre es dem mit Netz bewaffneten Mann in Badehose wohl nicht möglich, einen Fisch zu fangen.
Wir machen einen kurzen Stopp. Unser Fahrer muss mal. Eigentlich ein schöner Platz. Gesäumt mit wunderschönen Agaven. Nur leider kommt hier ein Problem Nepals zu Tage. Der Müll 😥 nicht eine einzige der Pflanzen ist ohne Plastikmüll und ein paar Meter weiter sieht man, wie hier entsorgt wird. Ein Mann macht kurzerhand ein kleines Feuerchen und schmeißt den ganzen Scheiß hinein. Ein fieser, beißender Qualm breitet sich aus. Nix wie ins Auto und weiter geht's...
Auf der Hälfte der Strecke halten wir wieder an der Momo Factory. Wir essen zu Mittag und gönnen uns bei der Hitze ein kleines Bier 😉 zu essen gibt es Grilled Sizzler Mo:Mo's with Buff und einen Veggieburger.
Um 14:25 Uhr kommen wir nach einer sich endlos anfühlenden Fahrt durch endlos scheinenden Stau im Hotel Malla an. Wir bekommen einen Willkommensdrink und beziehen dann schon unsere Zimmer.
Wenn man schon einmal hier ist, dann bleibt man aber nicht im Hotelzimmer. Wir genehmigen uns ein Bier im Garten des Hotels, gehen dann aber in den Stadtteil Thamel. Geld abgeben, shoppen, schlemmen. So kommen am Ende fast 13km Fußmarsch zusammen.
Zum Abendessen schlemmen wir mal für, mal da. Bananen von fliegenden Händler, ebenso Papaya... dann kommt ein klitzekleiner Hamburgerladen, der von Einheimischen wimmelt... also Hamburger versuchen. Mega lecker. Weiter geht's von Bar zu Bar. Hier noch einmal Wedges, da noch einmal ein Bier, oder Pina Colada.
Resümee des Tages
Nach einer langen Rückreise aus dem Everest-Gebiet nutzen wir die Zeit in Kathmandu, um das quirlige Treiben aufzusaugen. Ich mag dieses schnelle in anderen Kulturen sehr. Ein schöner Ausklang des heutigen Tages
Strecke: 12,92 km
HM: 130m (Aufstieg) | 158m (Abstieg)
Übernachtung: The Malla Hotel, Kathmandu
Übernachtungshöhe: 1300m
Temperatur: 26 Grad in Kathmandu, gefühlt heißer 🥵
Zusammengefügt am 23. April 2023 um 18:13:27:
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Tag 23: Kathmandu
Heute steht der Tag im Zeichen der Kultur. Zumindest von 5 der Gruppe. Simone und die anderen möchten den Tag mit Entspannung, Sauna und Massage verbringen. Wir möchten etwas siteseeing machen und werden uns ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen. Am Abend steht dann ein gemeinsames Abendessen an. Dann werden auch Teilnehmer der anderen DAV-Gruppe dabei sein.
Um kurz nach 9 Uhr fahren wir dann los durch die Stadt. Während der Fahrt erfahren wir so einiges, was ich hier nur kurz erläutere:
- Jeden Tag Taxi fahren ist günstiger, als ein eigenes Auto zu haben. Für ein Auto zahlt man 300% Steuern, was für die meisten zu teuer ist. Daher fahren so viele mit dem Moped, was auch bereits ab 16 Jahren erlaubt ist.
- Wenn man mit dem Bus fährt, zahlt man nach Vertrauen seinen Fahrpreis. Wenn man aussteigen möchte,
- Es gibt über 100 verschiedene Volksgruppen in Nepal. Daher feiert man in Nepal auch mehrfach Neujahr (etwa 8 mal).
- Stirbt ein Elternteil, so wird einen, meist männlichen Nachkommen, der Kopf kahl geschoren. Als Zeichen der Trauer tragen sie weiße Kleidung.
- Jeden Abend gibt es ab 21 Uhr Verkehrskontrollen. Einerseits Alkoholkontrollen, andererseits, weil viele ohne Führerschein fahren. Bei schweren Verstößen wird in den Führerschein mit einem Locher ein Loch gemacht. Hat ein Führerschein 4 Löcher, so ist er ungültig.
- Thema Strom. Ich habe schon oft diese wilde Verkabelung gezeigt. Das blieb lange Zeit nicht ohne Folgen. Vor etwa 10 bis 15 Jahren gab es täglich bis zu 18 Stunden Stromausfall 😱
Auch wenn es Ampeln in Kathmandu gibt, funktionieren sie eigentlich nicht. Hier wird gefühlt nach einer eigenen Ordnung gefahren. Alles hupt und schiebt. Und es klappt. Bisher haben wir nicht einen Unfall gesehen. Da die Ampeln nicht funktionieren sieht man an fast jeder größeren Kreuzung eine kleine Kanzel, in der ein Verkehrspolizist steht. Meist Frauen.
- mehr als 95% der größeren Fahrzeuge (LKW, Busse) stammen aus
Unser erster Stopp erfolgt nach gut 40 Minuten. Auf dem Weg zu unserer ersten Sehenswürdigkeit halten wir an einem riesigen Supermarkt. Wir möchten Sherpa Kölsch als Mitbringsel kaufen. Wie wir erfahren müssen wird das nepalesische Kölsch aber nur noch in Fässern verkauft. Dosen und Flaschen gibt es schon länger nicht mehr...
Nächster Halt: Bhaktapur (Stadt der Gläubigen / Königsstätte)
Es gibt insgesamt 3 Königsstätten --> 3 Brüder konkurrierten, wer den schönsten Palast hat. Bhaktapur, Patan und Kathmandu. Bhaktapur ist die größte der Königsstätten.
Wir schauen uns die prunkvollen alten Gebäude aus Holz und Backstein an. Vieles wurde beim großen Erdbeben 2015 zerstört. Das kann man überall noch sehen. Selbst im 8. danach gibt es an jeder Ecke Baustellen oder es ist etwas abgestützt.
Hier werden verschiedene Zeremonien gefeiert. Immer wieder sehen wir Familien, die mit einer (Opfer)Ziege, Blumenschmuck und Lebensmitteln umherlaufen. Prächtig gekleidet und geschmückt. Begleitet von Trommlern...
... und auf einmal ist es soweit. Wir sind mitten in einer Opferzeremonie. Hier wird gefeiert, dass ein 14 jähriger Junge vom Kind zum Mann wird. Dazu wird eine Ziege, dessen Hals durchtrennt ist rund um einen Schein gezogen. Eine Blutspur ist kreisförmig im das kleine Gebäude zu sehen. Als nächstes wird der Kopf abgeschnitten und in den Schrein gelegt. Blut wird geopfert. Auch das Herz wird entfernt. Das Fleisch wird später gemeinsam verspeist. Für den ein oder anderen Leser ist das vielleicht schwere Kost. Das war es für so manchen Europäer optisch auch. Aber es gehört hier zur Kultur und zum Glauben und ist damit auch völlig in Ordnung.
Knapp 2 Stunden später geht es weiter. Wir fahren über Schleichwege zur Baudddhanath, einer Buddha Stupa 11km östlich von Kathmandu.
Auf der Fahrt dorthin kommen wir durch kleinere Stadtteile und Orte. Hier sieht man das tatsächliche Leben. Ich kann mich gar nicht sattsehen.
Kurz nach 13 Uhr kommen wir an der Stupa an und gehen erst einmal in eine roof-top-bar zum Mittagessen. Gestärkt geht es dann hinunter. Mittlerweile ist die Sonne auch wieder rausgekommen. Wir umrunden die riesige Stupa und schauen uns noch einen prachtvollen "Innenhof" an, bevor es dann kurz vor halb 4 zurück zum Hotel geht. Unterwegs setzen wir unsere Reiseführerin zuhause ab und schleichen dann durch den üblichen Stau zurück zum Hotel. Und das dauert vielleicht... 😬
Simone sitzt bereits wieder an der Kletterwand und fragt über unseren gemeinsamen Chat, wer Lust auf potatoes und Bier hat❓️Mein Weg nach dem Aussteigen ist also schon klar 🤣 die Potatoes sind alle weg, aber etwas Bier ist noch da 😊
Danach geht es zurück zum Hotel. Roland und Beata sitzen noch im Garten. Also gut, ein Ghorka-Bier geht noch.
Jetzt aber fix unter die Dusche. 20 Minuten noch. Dann geht es zum gemeinsamen Abendessen. Das gibt es außerhalb des Hotels in der "Villa Everest Korean".
Wir sitzen herrlich in einem ruhigen Biergarten. Vom Verkehr der Stadt bekommt man hier nichts mit. Dafür hört man das Plätschern einer stylischen "Wasserwand". Das erste Getränk, ein leckerer Mojito, geht auf den DAV 😊 Prost.
Wieder einmal wird aufgetischt, was das Zeug hält. SPD kommt in einem "hot pot". Dazu gibt es Reis, Gemüse, spicy chicken, vegetarische Happen, Momos mit und ohne Chicken.
Total satt geht es nach einem Abstecher über die Straßen Thamels zum Hotel, wo wir die Koffer packen und einwiegen. Wieder einmal mit viel zu viel Zeug und dementsprechenden Gewicht 🙄
Morgen früh geht der Wecker um 4 Uhr. Um viertel vor 5 werden wir dann abgeholt und zum Flughafen gebracht.
Der Urlaub geht damit dann tatsächlich leider zuende.
Resümee des Tages:
Heute gab es viele Hintergrundinformationen über Land und Leute. Genau soetwas mag ich sehr. Ich möchte immer auch etwas auf meinen Reisen lernen und nicht nur einfach da sein. Dafür war heute, auch Dank der deutschsprachigen Reiseleiterin des DAV-Summit-Club, genau das, was mir gefällt. Ausruhen kann ich auch zuhause 😉
Auch haben wir erfahren, dass von den zeitgleich mit uns hier trekkenden DAV-Gruppen insgesamt 7 Leute mit dem Heli ausgeflogen wurden. Davon waren 4 erkrankt, 3 waren lediglich Begleiter.
Zahlen | Daten | Fakten:
Gehzeit: 2:09
Strecke: 4,26 km
HM: 86m (Aufstieg) | 96m (Abstieg)
Übernachtung: The Malla Hotel, Kathmandu
Übernachtungshöhe: 1300m
Temperatur: den Tag über angenehmes "Kurze-Hose-Wetter"
Zusammengefügt am 26. April 2023 um 09:38:52:
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Tag 24: Abreise aus Nepal
Vorab:
Ein Fazit der gesamten Reise kommt morgen oder übermorgen 😉
Der Wecker geht heute schon um 4 Uhr. Denn unsere Abfahrt ist für 04:45 Uhr geplant. Der Transfer vom Hotel zum Flughafen dauert nur ca. 25 Minuten.
Am Flughafen verabschieden wir uns von unserem Guide und suchen nach der ersten Sicherheitskontrolle erst einmal einen ruhigen Platz, um unser Frühstückspacket zu plündern.
Der Flug hat etwas Verspätung. 07:30 Uhr sollte es in die Luft gehen. Auf den Hinweistafeln steht 07:50 Uhr. Egal, denn in Istanbul haben wir ohnehin knapp 3 Stunden Aufenthalt, bis es nach Düsseldorf geht.
Um 07:00 Uhr ist boarding und der Flieger rollt kurz nach 08:00 Uhr zur Startbahn. Es kann also losgehen. Der Flug nach Istanbul wird laut Durchsage des Kapitäns 7 Stunden dauern.
Die Verpflegung an Bord ist wieder prima. Es gab leckeres Frühstück und später auch noch einmal ein gutes"Mittagessen". Morgens hatte ich 2x Wein bestellt. Die Stewardess hat mich aber scheinbar vergessen. Das hat mich schon ein wenig geärgert, aber gesagt habe ich dann doch nichts. Zum Mittagessen erinnere ich sie daran, und sie entschuldigt sich überschwenglich dafür. Ich nehme also dann jetzt 2x Wein. Nach dem Abräumen des Geschirrs kommt sie lächelnd mit einer 3. Flasche und fragt, ob ich noch eine haben möchte. Ich nicke erfreut und alles ist wieder gut 😉 auch die Spanier neben uns nehmen das grinsend zur Kenntnis 🤣
3 Filme über's Bordkino später sind wir auch "schon" in Istanbul. Die etwas über 7 Stunden dauernde Flugzeit ist so doch sehr kurzweilig gewesen 😍
Im Landeanflug merke ich dann doch die 3 Fläschchen Wein 🤣 mal sehen, ob es auch welchen auf dem kürzeren Flug nach du Düsseldorf gibt 🤞🏻🤞🏻 um 13:20 Uhr setzen wir dann in Istanbul auf.
Diesmal haben wir auch nicht so viel Leerlauf wie beim Hinflug. Um 15:10 Uhr soll der Flieger schon abheben. Damit schaffen wir es gerade noch einen Kaffee to go und ein Baguette zu inhalieren 🤣.
So ganz klappt es mit der Zeit aber nicht. Mit etwas Verspätung, trotz pünktlichem boarding, heben wir erst um 15:40 Uhr ab.
Für den, den es interessiert... Die A330 hebt bereits mit 240km/h vom Boden ab. So zeigt es zumindest die live-Anzeige. Trotz des späteren Abflugs hat der Pilot die Zeit wieder rausgeholt 👍🏻 nur einen Film mit Überlänge später wir das Fahrwerk ausgefahren und die Triebwerke bremsen... wir sind nur noch 3 Minuten vor der Landung in knapp 600m Höhe. Die Landung erfolgt etwas turbulent um 17:20 Uhr und damit sogar 5 min früher, als vorgesehen. Sehr schön 🤣
Nur das mit dem Gepäckband ist in Deutschland echt ein Ärgernis. Das dauert vielleicht 🙄 Hier kann man sich von Flughäfen wie Istanbul oder Kathmandu echt noch was abschauen. Nur am Security-Check aller aus Nepal kommenden Koffer kann es doch nicht gelegen haben... oder 🤔❓️
Resümee des Tages
Auch wenn es mega schade ist, dass diese tolle Reise zuende ist, freue ich mich sehr auf viele tolle Menschen in meinem Leben. Selbst auf die Arbeit und besonders auf die Menschen in meinem Haupt- und meinem Spaß-Job, freue ich mich sehr 😍
Zusammengefügt am 27. April 2023 um 10:45:39:
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3-Pässe-Trek, Everest-Basecamp und Besteigung Island Peak
Nach der Reise ist bekanntlich vor der Reise
Noch während der Reise ist mir klar geworden, dass es eine 2. Auflage Nepal geben wird. Die Zeit war einfach grandios gut und voll von neuen Erfahrungen. Nepal🇳🇵 ist ein so tolles Land mit tollen Menschen. Menschen, die es nicht leicht haben und dennoch den Eindruck machen, zufrieden zu sein... Da kann sich so mancher in der westlichen Welt eine Scheibe von abschneiden
Ob es dann wieder in die Everest-Region geht oder auf den Annapurna-Trek? Ich weiss es nicht 🤷♂️ Vielleicht auch beides, da ja noch eine Rechnung offen ist. Mit dem Island Peak 🏔... aber auch Ama Dablam und Lobuche East reizen mich doch sehr. Und für letzteren hat Damber Rai bereits am letzten Abend etwas Werbung gemacht. Im Oktober 2024 ist dieser Berg geplant...
Aber es dürfte nun erst etwas Zeit ins Land ziehen. Jetzt heisst es erst einmal zuhause ankommen und beim in Kürze folgenden Fotos schauen noch einmal die komplette Reise zu durchleben
Schön, dass so viele von Euch Abend für Abend auf den Bereicht gewartet haben. Eure Kommentare habe ich alle gelesen und natürlich geliked. Eure Gedanken und Eure Teilnahme waren richtig schön. Leider habe ich sie nicht beantworten können. Mangels Zeit und auch das Internet war oftmals viel zu schlecht.
Der Trek hat einige Rekorde geknackt:
- Die meisten Wandertage am Stück hintereinander
- Den höchsten Punkt meines Lebens erreicht auf 5423m
- den höchsten Gletscher, den höchsten Bergsee, den höchsten Schlafplatz und leckeren Schokokuchen in der höchsten Bäckerei der Welt gegessen
- ...und noch so einiges mehr...
Hier noch ein paar interessante Daten, die helfen den Trek sportlich ein wenig einzuordnen:
Überschrittene Hängebrücken 18 (einige doppelt auf dem Rückweg)
Überschrittene Gipfel: 2
Überschrittene Pässe: 2
Zurückgelegte Strecke | Zeit in Bewegung | HM rauf | HM runter
In Kathmandu: 35,05 km | 17 Stunden | 310m | 310m
Auf dem Trek: 193,86 km | 99,5 Stunden | 12.366m | 12.536m
Gesamt: 228,94 km | 116,5 Stunden |12.676m | 12.846m
Wir sind also insgesamt fast 13 km rauf- und runtergegangen. Mehr, als der König der Berge hoch ist!
Flugdaten:
Kathmandu - Istanbul: 5311 km, Flugzeug rund 7 Stunden
Istanbul - Düsseldorf: 2013 km, Flugzeit 2:50 Stunden
Den Trek kann man sich über nachfolgenden Link ansehen: